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BMX-Star Chris Böhm BMX-Star Chris Böhm: Mit Bitterfeld im Herzen weltweit unterwegs

Von Frank Czerwonn 29.03.2017, 09:03
Kurze Rückkehr: Auf dem Real-Parkplatz, wo er einst mit dem BMX-Sport begann, zeigt Chris Böhm seine Kunststücke.
Kurze Rückkehr: Auf dem Real-Parkplatz, wo er einst mit dem BMX-Sport begann, zeigt Chris Böhm seine Kunststücke. Ben Bott

Bitterfeld - Chris Böhm grinst übers ganze Gesicht. Kein Wunder: Am Samstag erst hat der BMX-Star bei der Sportlergala in Zwenkau mit seinen Zweirad-Kunststücken das Publikum begeistert.

Im Anschluss kam er zur Stippvisite in seine Heimatstadt Bitterfeld. Und außerdem ist der 33-Jährige frischgebackener Vater. Sechs Wochen ist Töchterchen Cathaline Irma alt. Ihre Geburt mitzuerleben, war für Böhm einer der größten Momente seines  Lebens.

„Die Kleine ist unfassbar toll“, sagt er. Man merkt, dass Böhm trotz vollen Terminkalenders und Auftritten in aller Welt ein Familienmensch ist. Zwar lebt er seit langem in Lörrach (Baden-Württemberg). „Doch wenn ich in Bitterfeld bin, gehört die meiste Zeit meiner Familie.“ Böhms Eltern leben nach wie vor hier.

BMX-Star: Auf dem Real-Parkplatz in Bitterfeld fing alles an

„Ich schaue immer, was sich in der Stadt verändert hat.“ So auch dieses Mal: Mit der Kamera streifte er durch Bitterfeld, fotografierte Neues und besuchte seine alten Trainingsplätze, auf denen 1999 alles anfing. Auf dem Real-Parkplatz (damals Allkauf) drehte er als 16-Jähriger seine ersten Figuren mit dem BMX-Rad.

Dieses Mal zeigte er dort Kunststücke für ein Fotoshooting mit  dem Bitterfelder Ben Bott, den er seit seiner Kindheit kennt. „Und auch beim Bitz schaue ich meist vorbei. Ebenso wie im ,Deutschen Haus’ in Wolfen. Da gehe ich mit meinen Eltern essen. Am liebsten Schnitzel.“

Böhm möchte BMX-Sportler auf den Philippinen fördern

Mit ganz anderem Essen muss der doppelte Weltrekordhalter im April klarkommen. Vom 18. bis 26. April fliegt er mit seiner kleinen Crew auf die Philippinen, um eine Meisterschaft für einheimische BMX-Sportler zu organisieren. Dass das Land für Touristen nicht ungefährlich ist, weiß Böhm. Doch das hält ihn nicht ab. „Ich kann ja nicht mit Ängsten durchs Leben gehen.“

Er wolle helfen. Denn zwar gebe es auf den Philippinen gute BMX-Sportler. „Doch die kennt dort kaum jemand.“ Und auch Unterstützung fehle.

Auf der Insel Cebu sollen nun die besten BMX-ler ihre Kunst zeigen. Böhm, der vom dortigen Bürgermeister unterstützt wird, hat Geldpreise, Klamotten und BMX-Teile für die Teilnehmer organisiert, dafür auch eigene Sponsoren eingespannt.

Chris Böhm freut sich seine Tochter bald wieder im Arm zu halten

„Ich bin überzeugt: Alles, was du gibst, kommt zurück.“ Möglich wurde diese ungewöhnliche Aktion auch, weil der Bitterfelder nun Markenbotschafter des Plus X Awards ist, dem weltgrößten   Innovationspreis für Technologie, Sport & Lifestyle. Zu seinem Gepäck werden große Koffer gehören - gefüllt mit Satteln, Lenkern, Reifen und Sportsachen.

Damit möglichst viele Besucher zum Wettbewerb kommen, wird sich Böhm einen Tag zuvor mit seiner Crew, zu der die Breakdancer Killa Sebi und Biboy Jamel gehören, selber ins Zeug legen. „Wir zeigen in einer Mall unsere BreakMX-Show mit Musik,  Licht und Nebel, um die Leute neugierig zu machen.“ Natürlich soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen: „Wir wollen mit Walhaien tauchen, am Strand Videos drehen, Kokosnüsse schlürfen und Papaya essen.“

Zurück in Europa stehen bereits die nächsten Termine ins Haus: Auftritte bei der Tattoo-Messe in Zürich und der Galashow „Jugend trainiert für Olympia“ in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Zudem plant Böhm mit der russischen Geigerin Irina Pak von der Oper Zürich ein Projekt. Aber das Allerwichtigste ist  etwas anderes: Seine Tochter wieder im Arm zu halten. (mz)