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Blasmusik aus Sandersdorf Blasmusik aus Sandersdorf: "Blechburschen" freuen sich auf jede Gelegenheit zum Spielen

Von Michael Maul 13.10.2019, 10:00
Die Musiker um Lothar Heidermann (re.) würden sich über mehr Aufmerksamkeit in der Region freuen.
Die Musiker um Lothar Heidermann (re.) würden sich über mehr Aufmerksamkeit in der Region freuen. Michael Maul

Sandersdorf - Auch wenn Evelin Reißmann mit dem Saxofon, das zu den Holzblasinstrumenten gehört, den Namen nicht rechtfertigt, heißen die Musiker dennoch „Blechburschen“. Die Burschen und die eine Frau im Alter von 30 bis 69 Jahren haben in Sandersdorf ihren Stammsitz, auch wenn sie teilweise sogar aus Nordsachsen zu den Proben und Auftritten anreisen.

„Außer unserem neuen Sänger Carsten Hamella sind alle anderen gestandene Musiker, die schon in diversen Bands gespielt haben“, sagt der Chef der Truppe, der 69-jährige Lothar Heidermann aus Sandersdorf.

Im April 2018 habe man den Entschluss gefasst, eine Band zu gründen, die nur mit Blasinstrumenten böhmische und deutsche Blasmusik spielt, erzählt Heidermann von den Anfängen. Diese Idee hatten auch die Mitstreiter aus dem Nachbarbundesland, die aus dem musikalischen Bereich der Kirchenmusik kommen, interessant gefunden und sich der Truppe angeschlossen.

Was sie sich wünschen würden, wären mehr Auftritte im heimischen Bereich

Als Probenraum hat der Chef des Gasthof zu Rödgen, Jörg Glückselig, seine Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt. „Das hat unserem Budget sehr gut getan“, sagt Heidermann lachend. Seit dieser Zeit habe man aber nicht nur geübt, sondern auch zahlreiche Auftritte absolviert. So standen die Musiker in Pouch und Friedersdorf oder im nordsächsischen Lissa sowie in Rödgen auf der Bühne.

Was sie sich wünschen würden, wären mehr Auftritte im heimischen Bereich. „Wir könnten bei den zahlreichen Volksfesten in der Region auftreten oder die Programme der Oktoberfeste mitgestalten“, sagt Chef Heidermann, den genau wie viele andere Vereine und Gruppen Nachwuchssorgen und zu wenige Auftritte plagen.

„Da wir alle, außer unserem Sänger, über eine fundierte Ausbildung verfügen, können wir auch mit einem umfangreichen Repertoire punkten“, so der Bandchef. Zum Sänger Carsten Hamella erzählt er weiter: „Er hat noch nie bei einer Kapelle gesungen und zu Himmelfahrt 2019 spontan gefragt, ob er mal bei uns mitmachen kann. Wir haben ja gesagt und seitdem ist er unsere musikalische Stimme auf der Bühne.“

Angefangen hat Lothar Heidermanns musikalische Karriere im 15. Lebensjahr

Heidermann erhofft sich durch noch mehr Auftritte auch eine Verbesserung der Musikkultur in der Region. Viele Bands von außerhalb würden die Massen bei den Festen begeistern und die Einheimischen außen vor lassen. „Das sollten sich sowohl die Veranstalter als auch die Städte und Gemeinden einmal durch den Kopf gehen lassen, denn sogar die Jugend findet Gefallen an gemütlicher Blasmusik“, weiß der Musiker.

Angefangen habe seine musikalische Karriere im 15. Lebensjahr, als ein Freund ihn vom Gitarrespielen begeistert habe, blickt Heidermann zurück. Danach folgten Jahre in der Musikschule sowie das Mitwirken bei den Taifuns, dem Singeclub Wolfen, der Formation Cheb und dem Filmtanzorchester. Im Alter von 25 Jahren hat sich der in Wolfen geborene Lothar Heidermann, den viele unter seinem Spitznamen Prontus kennen, dann noch an ein im wahrsten Sinne des Wortes schweres Instrument herangewagt und spielt es heute noch. Die große Tuba war auch im Bergmannsorchester Bitterfeld zu sehen und zu hören. (mz)