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Nach fünf Jahren Bitterfelder Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde nimmt Abschied von Doppelspitze

Volker Baumgarten und Eike Scholz führten fünf Jahre lang gemeinsam als Chefärzte die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde im Gesundheitszentrum. Jetzt stehen die Zeichen auf Veränderung.

Von Ulf Rostalsky 02.05.2021, 07:00
Sie  bildeten das Chefarztduo der HNO-Klinik in BItterfeld:  Volker Baumgarten (l.) und Eike Scholz.
Sie bildeten das Chefarztduo der HNO-Klinik in BItterfeld: Volker Baumgarten (l.) und Eike Scholz. (Foto: André Kehrer)

Bitterfeld - Konstruktiv, freundschaftlich, erfolgreich: So beschreiben Volker Baumgarten und Eike Scholz ihre Zusammenarbeit. Fünf Jahre lang standen die promovierten Mediziner gemeinsam an der Spitze der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Gesundheitszentrums Bitterfeld/Wolfen. Dennoch verkünden sie jetzt das Ende ihrer Zusammenarbeit.

Nicht, weil sie nicht mehr miteinander können. Beide vertrauen einander und sind sichtlich zufrieden darüber, gemeinsam eine Klinik aufgebaut zu haben, die heute das ganze Spektrum der HNO-Heilkunde abdeckt und in der Eike Scholz Fachwissen im Bereich der Plastisch-Ästhetischen Kopf-Hals-Chirurgie maßgeblich mit eingebracht hat.

Baumgarten ist seit Monatsfrist neuer Ärztlicher Direktor des Gesundheitszentrums

Der leidenschaftliche Segler Baumgarten (63) geht mit gutem Gefühl von der Brücke. „Weil die Klinik einfach sehr gut aufgestellt ist“, wie er betont. Von Ruhestand möchte der Arzt dennoch nichts wissen. Baumgarten ist seit Monatsfrist neuer Ärztlicher Direktor des Gesundheitszentrums. Es ist ein Job, der viel Kraft, Zeit und Organisationstalent verlangt. Deshalb nimmt er Abschied vom Chefarztamt, nicht aber von „seiner“ Klinik.

Zu sehr fühlt sich Baumgarten mit ihr verbunden. Natürlich werde er immer ein Auge auf die Klinik haben. Verantwortung trage aber nun allein Eike Scholz. Dem 47-Jährigen gibt er einen Rat mit auf den Weg. „Das Team ist entscheidend. Ohne gute Mitarbeiter funktioniert es am Ende einfach nicht.“ Baumgarten legt Scholz deshalb nahe, ein offenes Ohr für das Personal zu haben und auch auf kritische Töne zu hören. „Motivation, Ideenreichtum und fachliche Kenntnis der Mitarbeiter gehören dazu.“

„Ich übernehme hier ein großes Erbe. Und ich freue mich darauf“

Eike Scholz sieht das nicht anders. Er kennt die Klinik für HNO-Heilkunde aus dem Effeff. Nach dem Studium in Magdeburg, dem beruflichen Einstieg im Krankenhaus in Halberstadt, Promotion und Hospitation in Dresden und Halle folgte 2012 der Wechsel nach Bitterfeld. Vier Jahr später wurde er hier Chefarzt. Nun leitet er die Klinik allein. „Eine große Verantwortung“, sagt der Mediziner über die Aufgabe.

„Ich übernehme hier ein großes Erbe. Und ich freue mich darauf.“ Der Dank geht an seinen bisherigen Chefarztkollegen, der ihm als jungen Arzt von Anfang an vertraut habe. „Die letzten acht Jahre in Bitterfeld sind im Flug vergangen. Sie waren herausfordernd und schön“, erklärt Scholz und blickt nach vorn.

Sein Anspruch ist es, den Patienten die bestmögliche Behandlung nach dem aktuellen Wissensstand seines Fachgebietes zu bieten. „In diesem Zusammenhang liegt mir deshalb auch die ärztliche Weiterbildung des Berufsnachwuchses sehr am Herzen.“ In der Klinik für HNO-Heilkunde in Bitterfeld werden pro Jahr 2.300 Patienten stationär oder ambulant behandelt.

Scholz bringt sich auch außerhalb der Klinik bei humanitärer Hilfe ein

Scholz bringt sich auch außerhalb der Klinik ein. Immer wieder war er in Vor-Corona-Zeiten in den „Free Plastic Surgery Camps“ der Organisation „Pro-Interplast-Germany“ aktiv. Mit mehreren Arztkollegen flog er regelmäßig nach Indien, um Patienten mit schweren Verletzungen nach Naturkatastrophen oder mit angeborenen Missbildungen im Gesichtsbereich unentgeltlich operativ zu versorgen. „Wenn solche Einsätze wieder erlaubt sind, möchte ich dieses Engagement gern fortsetzen“, erklärt der Arzt. (mz)