Bitterfeld-Wolfen: Bitterfeld-Wolfen: Thalheim will gemeinsame Stadt verklagen

THALHEIM/MZ. - Nach Ansicht von Thalheim ist dieser Vertrag von der Stadt gebrochen worden. Auslöser des ganzen Ärgers ist, dass das für die Mehrzweckhalle von Thalheim zusammengebrachte Geld im gemeinsamen Stadthaushalt verplant worden ist. "Damit sind ganz einfach Haushaltslöcher gestopft worden", so Manfred Kressin, Ortsbürgermeister von Thalheim.

"Eindeutig steht im Vertrag, dass alle Projekte der einzelnen Kommunen, die damals im Haushalt eingestellt und durchfinanziert gewesen sind, zu Ende geführt werden - auch über das Jahr 2007 hinweg. Wir hatten das Geld für unsere Vorhaben - vor allem für das Mehrzweckzentrum - und angefangen hatten wir auch", so Kressin. "Plötzlich ist kein Geld mehr da und die Halle soll auch nicht in Thalheim sondern in Wolfen stehen." Das alles wollen sich die Thalheimer nicht bieten lassen. "Das ist nicht rechtskonform", wettert Kressin. "Wir haben uns Rechtsbeistand geholt."

Kressin und sein Ortschaftsrat sind guter Dinge. Die Chancen für Thalheim, "den Haushalt 2007 so abarbeiten zu können wie beschlossen", stünden gut. Entweder, erklärt er, stellt ein Gericht fest, dass Thalheim wirklich arglistig getäuscht worden ist und es wird geprüft, ob der Gebietsänderungsvertrag gültig bleibt oder die Projekte werden wieder aufgenommen wie damals vereinbart.

Wie auch immer: Die Thalheimer sind enttäuscht, zumal sie herausgefunden haben, "dass alles schon von vornherein feststand". "Ich persönlich denke nur daran, dass ich hintergangen worden bin im Glauben, wir alle arbeiten als Partner in gleicher Augenhöhe zusammen", sagt Kressin. Ortschaftsräte indes dürften schon über andere Schritte nachdenken. Am 24. März werden die Anwälte den Beteiligten das Für und Wider der angestrebten Klage darstellen. "Danach entscheiden wir", so der Ortsbürgermeister. "Das sind wir unserer Bevölkerung einfach schuldig. Das Vertrauen zwischen Thalheim und Bitterfeld-Wolfen ist massiv gestört, wenn nicht gar unwiederbringlich zerstört.