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Bergbausanierung Bergbausanierung: LMBV investiert 3,7 Millionen Euro in und um Bitterfeld

Von stefan schröter 02.07.2013, 14:16
Die provisorische Pumpe pumpt Wasser aus dem Strengbach in den Lober.
Die provisorische Pumpe pumpt Wasser aus dem Strengbach in den Lober. mz Lizenz

bitterfeld/MZ - Der Bergbausanierer Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) kann in den kommenden Jahren mit weiteren Millionen rechnen. Der länderübergreifende Steuerungs- und Budgetausschuss hat zuletzt auf seiner Tagung in Bitterfeld knapp 290 Millionen Euro für zukünftige Sanierungsprojekte in Ostdeutschland bewilligt. Diese Maßnahmen sind aber keine Reaktionen auf das Hochwasser Anfang Juni, sondern waren bereits zuvor angedacht.

Ein Teil der geplanten Projekte wird in der Bitterfelder Region umgesetzt. Zum einen gehören dazu die Maßnahmen zur Gefahrenabwehr des von unten drückenden Grundwassers. Dafür sind allein in diesem Jahr bei der LMBV 3,7 Millionen Euro eingeplant. Mit dem Geld soll zum einen die Stadtsicherung von Bitterfeld weiter vorangetrieben werden. Das heißt: Keller werden verfüllt, Betonwannen installiert, damit das Wasser zurückgehalten wird, oder Häuser angehoben, wie eine Sprecherin der LMBV erklärt.

In Zscherndorf sind in diesem Jahr zudem zur Sicherung des Ortes und der Gebäude nach Angaben der LMBV 26 bauliche Einzellösungen geplant sowie die Installation und der Betrieb von Drainagen. Nach Angaben des Leiters der Bund-Länder-Geschäftsstelle, Friedrich von Bismarck, sind für die Maßnahmen der Gebäudesicherung in Zscherndorf in diesem Jahr rund 250 000 Euro vorgesehen.

Die LMBV muss sich aber nicht nur um das aufsteigende Grundwasser kümmern, sondern auch weitere Projekte vorantreiben, um Flächen wieder nutzbar zu machen, die einst vom Bergbau in Anspruch genommen wurden. Unter diesem als „Grundsanierung“ bezeichneten Bereich nennt die LMBV drei Maßnahmen, die in diesem und im nächsten Jahr in und um Bitterfeld realisiert werden.

Erstens: Der Bau einer Pumpstation zur Speisung des Vorfluters Lober in Bitterfeld. Derzeit läuft bereits eine provisorische Pumpstation in der Schleswiger Straße hinter der einstigen Berufsschule, die dafür sorgt, dass der Lober in dem Bereich nicht austrocknet. Die Planungsunterlagen für den Bau der neuen Pumpstation lägen bei der zuständigen Wasserbehörde des Landkreises. „Der Bau wird aber nicht vor 2014 erfolgen“, so Karin Franke, Sprecherin der LMBV.

Zweitens: Zwischen dem Seelhausener See und der Goitzsche soll eine Verbindung hergestellt werden. Bereits jetzt liegen an der schmalsten Verbindungsstelle Rohre, durch die Wasser in die Goitzsche fließen kann, wenn der Seelhausener See einen Wasserüberschuss hat. Es gibt Überlegungen, diese provisorischen Rohre entweder auszubauen, ein offenes Grabensystem zu errichten oder gar eine Schleuse zu installieren, um den Seelhausener See mit Schiffen von der Goitzsche aus erreichbar zu machen. Letztere Option scheint wegen der hohen Kosten zwar aus dem Rennen. „Aber die Idee ist aus unseren Köpfen noch nicht raus“, so Franke. Die dritte geplante Maßnahme ist das Füllen von stillgelegten Brunnen. Dies solle geschehen, damit sich Personen dort nicht verletzten können.

Schutz: In einem Zscherndorfer Gebäude wird eine Betonwanne eingezogen.
Schutz: In einem Zscherndorfer Gebäude wird eine Betonwanne eingezogen.
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