Bauprojekt am Lutherplatz Bauprojekt am Lutherplatz: In Zscherndorf ist ein Ort der Begegnungen entstanden

Zscherndorf - Die Zscherndorfer klopfen auf Holz. Weil sie es einfach können. Auf dem Lutherplatz gibt es dafür reichlich Berührungsfläche. Und sogar Holz in der Hütten. Die ist derzeit eine Attraktion für Spaziergänger. Es wird langsam eng auf dem grünen Areal. Das putzt sich von Jahr zu Jahr weiter heraus. Was wohl am besten zum Lutherplatz passt? Na? Eine Lutherhütte.
Die entdeckte Ortsbürgermeister Michael Aermes (Unabhängiges Bündnis) auf einem Weihnachtsmarktbummel längst vergangener Tage.
„Die wäre doch etwas für unseren Lutherplatz“, dachte er sich. Und die Idee kam bei den Mitgliedern des Ortschaftsrats und Anwohnern gleichermaßen gut an. Das Hütten-Geld kommt aus der Brauchtumspauschale, informiert Aermes. Für den Aufbau sorgten kräftige Männerarme. Sechs Mann errichteten innerhalb von drei Tagen das urige Häuschen.
Die Hütte auf dem Lutherplatz soll ein Ort der Begegnungen werden
Das Hüttenprojekt hat sich im Ort herumgesprochen. Die ersten Zscherndorfer haben es sich bereits gemütlich gemacht. Generationsübergreifend, verrät Aermes.
Bei der Aufbauphase bekamen die Erbauer nicht nur moralische Unterstützung, sondern auch Strom, Benzin ... Aber Holzarbeiten machen auch hungrig und durstig. „Wir sind super versorgt und von ortsansässigen Handwerkern unterstützt worden“, erzählt Yanik Kugler (Unabhängiges Bündnis).
Sie soll ein Ort der Begegnungen werden, blickt Aermes in die Zukunft - ein Treffpunkt für jedermann. Der hoffentlich gut behütet und in einem guten Zustand bleibt, hofft Petra Bergholz (CDU) vom Ortschaftsrat. Eine von denen, die ein Auge darauf haben wird, ist Margot Meißner. Sie wohnt gleich vis-à-vis, und kennt - wie sollte es auch anders sein - die Geschichte des Platzes.
Reformator Martin Luther hätte wohl gern in der gleichnamigen Hütte Platz genommen
„Im Jahre 1935 fingen unsere Großeltern und Eltern mit dem Bau ihres einfachen Siedlungshäuschens an“, das hat Margot Meißner aus ihren Erinnerungen notiert. Und auch der Platz vor ihrem Elternhaus nahm langsam Gestalt an. Er wurde von den Anwohnern liebevoll bepflanzt, ein Kinderspielplatz entstand. Ein altes Antennenhäuschen fristete bis zum Jahre 2012 ein einsames Dasein. Dann kam Leben in die „Bude“. Es entstand eine Voliere. In der noch heute die Exoten den Ton angeben.
Reformator Martin Luther hätte wohl gern in der gleichnamigen Hütte Platz genommen. Ob er jemals an diesem Ort gewesen ist? Wer weiß. Seine Frau, Katharina von Bora, war schon in der Nähe - in Brehna. Das ist schließlich nur ein Katzensprung bis Zscherndorf. Warum also nicht? (mz)
