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Bahnstrecke soll reaktiviert werden

Von Gerd Lüdtke 24.08.2008, 17:21

Burgkemnitz/Zschornewitz/ MZ. - "Zu DDR-Zeiten fuhren auf dieser ehemaligen Reichsbahnstrecke zusätzliche Kohlenzüge aus anderen Tagebauen zu den Kraftwerken Zschornewitz und Vockerode, wenn die Anlieferungen aus den nahen Gruben Muldenstein, Gröbern und Golpa-Nord nicht ausreichten", erinnert sich Bürgermeister Günter Gröbner (Die Linke). Die Weiche an der durchgehenden Hauptstrecke sei noch immer vorhanden.

Für die Industriegemeinde Zschornewitz hat dieser Gleisanschluss eine ganz besondere Bedeutung. Er wird von Betrieben wie die Treibacher Schleifmittel Zschornewitz GmbH (Elektroschmelze), die Bahnbedarf Schell GmbH und andere Firmen gebraucht. Sie können nur dann effektiv arbeiten, wenn sie über einen eigenen Gleisanschluss verfügen, so die einhellige Meinung in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Man könne sich auch vorstellen, dass hin und wieder mal ein Zug mit Touristen zum Industriedenkmal Kraftwerk kommt.

Die Schienen liegen noch, die Strecke muss lediglich aktiviert werden. Dazu muss allerdings ein Betreiber gefunden werden, und auch die Kosten sind erst einmal zu kalkulieren. Wie Bürgermeister Gröbner kürzlich informierte, hat es zur Wiederbelebung des Schienenstranges im Magdeburger Wirtschafts- und im Verkehrsministerium bereits ernsthafte Gespräche gegeben. "Wir haben von dort positive Signale bekommen und wollen nun die Sache mit allem Ernst vorantreiben. Uns ist sehr daran gelegen, die Strecke sobald als möglich wieder zu beleben, um unseren Betrieben einen Gleisanschluss zu bieten. Auf Dauer entlastet das die Straßen und senkt die Kosten." Unterstützung für das Vorhaben sollen auch schon die Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises Wittenberg und der Baudezernent der Stadt Dessau-Roßlau signalisiert haben.