Autopflege als Berufung Autopflege als Berufung: Durch seine Hände dieses Raguhners ging auch der Ferrari von Michael Ballack

Raguhn - „Jeder Mensch hat eine andere Bindung zu seinem Auto“, weiß der 24-jährige Martin Witkowski aus Raguhn. Als er sich mit 21 Jahren selbstständig gemacht hat, wusste er eigentlich nur, dass Autos sein Hobby sind und dass er sich um deren Pflege kümmern möchte. Jetzt weiß er aber, dass sich dieser Schritt gelohnt hat. „Ich kann mich nicht erinnern, einen Tag ohne Kunden erlebt zu haben“, entsinnt sich der junge Mann. Auch in der Corona-Krise laufe alles perfekt.
„Angefangen hat alles mit der Pflege des väterlichen Fahrzeuges“, beschreibt der Firmeninhaber seinen Start. Was für machen vielleicht ulkig klingen mag, habe aber das Interesse geweckt, aus einem Auto rein vom Ansehen her noch mehr herauszuholen. Und so habe ihm der Schritt nach der Lehre als Mechatroniker für Land- und Baumaschinen beim ortsansässigen Landtechnikbetrieb den Weg vorgegeben, sich mit Autos zu beschäftigen.
„Ich habe mich schon als Kind dafür interessiert und wenn andere zur Disco gegangen sind, habe ich mich mit den fahrbaren Untersätzen anderer Leute beschäftigt.“ Daraus sei der Wunsch entstanden, die Pflege zur Perfektion zu bringen. „Bei mir wird nicht nur sauber gemacht, bei mir wird porentief gereinigt“, nennt Witkowski seine Maxime.
„Für mich ist die Mund-zu-Mund-Propaganda viel mehr wert als Flyer oder andere Werbeaktionen“
Aus diesem Grund und sehr guter Verbindungen sei es ihm auch gelungen, den 12-Zylinder-Hybrid-Ferrari von Fußballstar Michael Ballack einmal persönlich einer Intensivpflege unterziehen zu dürfen. Natürlich nicht in Raguhn in seiner Werkstatt beim Autohaus Kovac, sondern beim Kunden zu Hause. „Solch ein Fahrzeug, das schon einen siebenstelligen Betrag kostet, gibt man nicht aus der Hand“, weiß der Firmenchef. Zu seinen Kunden gehören aber auch diverse Autohäuser der Region und Firmen, die mit ihren Autos repräsentieren müssen.
„Für mich ist die Mund-zu-Mund-Propaganda viel mehr wert als Flyer oder andere Werbeaktionen“, sagt Witkowski. „Denn wenn ein Ballack sagt, dass er mit meiner Arbeit zufrieden ist, bringt das auch andere Kunden mit großen und teuren Autos.“
Es sind aber nicht nur die großen und teuren Autos, die zuerst durch die eigene Waschhalle und dann durch die Werkstatt rollen, die Witkowski als Kunden hat. „Jeder, der seinem Auto einmal etwas sehr Gutes gönnen möchte, der sollte es sowohl innerlich als auch außen pflegen lassen. Und das nicht nur mit Wasserschlauch oder der Bürste der Waschanlage.“
Zwischen Pflegen und Pflegen sieht Witkowski große Unterschiede
Zwischen Pflegen und Pflegen sieht Witkowski aber auch große Unterschiede. „Man kann in die Waschhalle fahren und innen einmal mit dem Staubsauger durchgehen. Das reicht für die meisten Autofahrer.“ Für ihn gibt es aber keine Ritze im Wageninneren, die er nicht erreicht, kein Fleckchen auf dem Lack, den er selbst noch einmal nachpoliert.
Sogar die Bremszangen, die man durch die Felgen hindurch sehen kann, bekommen eine gesonderte Pflege. „Nichts ist schlimmer, wenn der Lack, der mit einer Oberflächenveredlung mit Hybrid glänzt und an den Rädern sieht man Ölstellen“, erklärt er seine Vorstellungen von Sauberkeit.
„Zu Hause bin ich auch ein Reinheitsfanatiker“, meint Witkowski lachend. Doch da er oft viele Stunden am Tag in seiner Firma sei, überlasse er das Polieren und Putzen seiner Frau, helfe aber gern mit, wenn es die Zeit erlaube. (mz)