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Arbeit fordert Anerkennung Arbeit fordert Anerkennung: Tierheim Bitterfeld erhält 5.000 Euro vom Landkreis

Von Michael Maul 19.06.2020, 13:07
Anke Hoffmann ist eine der Mitarbeiterinnen, die sich auch in der Katzenquarantänestation um die Tiere kümmert.
Anke Hoffmann ist eine der Mitarbeiterinnen, die sich auch in der Katzenquarantänestation um die Tiere kümmert. Michael Maul

Bitterfeld - „Mit 5.000 Euro kommen wir nicht weit“, sagt der Vorsitzende des Bitterfelder Tierschutzvereins, Uwe Koeckeritz. Damit meint er die Zuweisung des Landkreises, die schon viele Jahre das Budget des Tierheims aufbessert. Dennoch sei man froh, dass neben der Landkreiszuwendung auch noch viele andere Sponsoren zur Aufrechterhaltung der Arbeit beitragen.

Um die finanziellen Größenordnungen zu kennen, müsse man wissen, so Koeckeritz, dass sich die monatliche Abrechnung beim Tierarzt in dieser Größenordnung bewege. Schon die Kastration einer Katze würde mit etwa 100 Euro zu Buche schlagen.

Dazu kämen als laufende Kosten die Löhne der Mitarbeiter zuzüglich der Abgaben an Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und anderer Leistungen. „Da kommt im Jahr schon eine ganz schöne Summe zusammen, rechnet man auch noch die laufenden Kosten dazu“, weiß der Tierschutzvereinschef. „Das muss erst mal reinkommen“, sagt er.

Ohne Spenden würde man beim Tierheim nicht über die Runden kommen

Zwar sei die Stadt Bitterfeld-Wolfen mit 100.000 Euro an der Arbeit des Tierheims beteiligt, doch ohne Spenden würde man nicht über die Runden kommen. Würden sich die anderen Städte und Kommunen ebenfalls mit einem Pauschalsatz beteiligen, würde die Situation etwas besser aussehen. Denn, so erklärt er weiter, auch die Tiere, die vor der Tür des Heims abgestellt werden oder die von Passanten gebracht würden, müssten erst einmal aufgenommen und untersucht oder sogar behandelt werden.

„Jedes Tier, dass, aus welchen Gründen auch immer, zu uns ins Tierheim kommt, wird entwurmt und geimpft“, erklärt Koeckeritz die Arbeit. Und wenn einmal nachts ein Notfall zu bearbeiten sei, würden die Mitarbeiter immer bereit sein, sich um die Tiere zu kümmern.

Ein großes Herz für Tiere und manchmal auch sehr viel Verständnis für die Menschen

„Ich kann nur immer wieder den Hut vor den Leuten ziehen, die hier arbeiten und sich weit über die Grenzen der Arbeitszeit um die Tiere kümmern“, lobt er die Angestellten. Dazu brauche man ein großes Herz für Tiere und manchmal auch sehr viel Verständnis für die Menschen.

Vor allem für die Zeitgenossen, die sich ein Tier anschaffen und dann, wenn es kompliziert werde, sie wieder abgeben oder einfach an das Tor anbinden. „Wenn ich den Schritt gehe, mir einen Gefährten für das Leben anzuschaffen, dann muss ich auch mit allen Konsequenzen leben und mich für den Hund oder die Katze einsetzen“, so Koeckeritz. (mz)

Landrat Uwe Schulze, Uwe Koeckeitz und Kerstin Neumann sowie Hündin Daisy (v.l.) bei der Übergabe der Zuwendung.
Landrat Uwe Schulze, Uwe Koeckeitz und Kerstin Neumann sowie Hündin Daisy (v.l.) bei der Übergabe der Zuwendung.
Michael Maul