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Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke und Wolfener Recycling Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke und Wolfener Recycling: Die modernen Müllmänner

Von Ulf Rostalsky 06.09.2015, 19:09
Auch der kleine Besucher Mattheo darf einmal ein Müll-Umleerfahrzeug bedienen. Der Fahrer Lutz Höppner zeigt ihm, wie das geht.
Auch der kleine Besucher Mattheo darf einmal ein Müll-Umleerfahrzeug bedienen. Der Fahrer Lutz Höppner zeigt ihm, wie das geht. Thomas Ruttke Lizenz

Wolfen - Abfall ist das Alltagsgeschäft der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke und der Wolfener Recycling. Die Mitarbeiter der Unternehmen sind das ganze Jahr über in der Region unterwegs. Sie sorgen dafür, dass nirgendwo Müllberge wachsen. Aber wo kommt der Abfall hin und wie wird er aufbereitet? Der Tag der offenen Tür lieferte Antworten.

Die Müllmänner von einst haben ausgedient. „Das alles ist nicht vergleichbar mit meiner Anfangszeit“, erzählt Heinz Posselt. 1980 hat er als Kraftfahrer in der Abfallwirtschaft angefangen. „Heute sind die Lkw klimatisiert.“ Doch nicht nur die Fahrzeuge sind moderner geworden. Müll ist längst nicht mehr Müll. Er wird getrennt erfasst. Posselt lenkt einen Lkw der Kreiswerke und sammelt Bio- und Restmüll ein. Die Kollegen von der Wolfener Recycling holen Papier und den Inhalt gelber Säcke und Tonnen auf den Betriebshof.

Von den 192 Mitarbeitern der Kreiswerke und der Wolfener Recycling sind 20 Auszubildende. Sie streben eine berufliche Zukunft im kaufmännischen Bereich an, wollen Berufskraftfahrer oder Kfz-Mechatroniker werden.

Die Chancen, einen Job in einem der beiden Unternehmen zu bekommen, stehen nicht schlecht. Geschäftsführer Eckelmann spricht den Fachkräftemangel an. Zudem erreiche bald ein Großteil der Belegschaft das Rentenalter.

„Abfallvermeidung und die Zuführung vieler im Müll befindlicher Wertstoffe in die industriellen Kreisläufe gewinnen immer mehr an Bedeutung. Deshalb wollen wir unsere Kunden darüber aufklären und zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Abfall animieren“, betont Kreiswerke-Geschäftsführer Hartmut Eckelmann. Der Tag der offenen Tür ist für ihn eine Gelegenheit, auf die Leistungsfähigkeit der Kreiswerke und der Wolfener Recycling aufmerksam zu machen. Beide Unternehmen haben zusammen 192 Mitarbeiter. Zum Fuhrpark gehören mehr als 40 Lkw. Sie rollen durch den Altkreis Bitterfeld, sind in Zerbst unterwegs. Restmüll wird mit großen Trucks zur Verbrennung nach Magdeburg und Leuna gebracht.

Müll hat es in sich. Manchmal steckt in den Behältern aber mehr drin, als reingehört. „Hier kann man Mülltrennung ausprobieren“, sagt Zita Altner von der Wolfener Recycling. Die Herausforderung ist angesichts des bunten Abfallbergs groß. Die Müllmythen sind es auch. Aufklärung ist die Devise.

Es stimmt eben nicht, dass Altglas zwingend von Deckeln befreit sein muss, wenn es in den Sammelcontainer kommt. Die Sortieranlagen sind in der Lage, Fremdmaterial herauszufiltern. Dass Kassenzettel problemlos in die Papiertonne können, denken viele. Dem ist aber nicht immer so. Sind die Bons beschichtet, sind sie eine große Hürde für die Aufbereitung.

Besucher des Tages der offenen Tür sollten Spaß haben. Das Angebot an Unterhaltung war groß und reichte von Auftritten des Wolfener Ballettensembles und der Partyband Funtastic Five sowie den Liverpool Boys bis zum Komiker Günti. Die Bundesliga-Volleyballer aus Bitterfeld-Wolfen waren vor Ort. Radiomoderator Steffen Heuseler sorgte für gute Laune. „Wir blicken ja heute auch auf 25 Jahre Bestehen beider Unternehmen zurück“, erklärte Eckelmann das bunte Bühnenprogramm.

Beim Zuschauen blieb es nicht. Anfassen war erlaubt. Der achtjährige Felix Mohrhaupt war happy, als er am Müllauto die Presse in Bewegung setzen durfte. „War früher bei mir nicht anders. Ich bin als Kind in Möhlau immer den Müllautos hinterhergerannt“, blickt Daniel Freydank zurück. Heute fährt er einen Laster der Kreiswerke. (mz)

Anmut und Grazie zeigt das Wolfener Ballettensemble auf der Bühne.
Anmut und Grazie zeigt das Wolfener Ballettensemble auf der Bühne.
Thomas Ruttke Lizenz