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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Noch wissen es nicht alle

Von SILKE UNGEFROREN 24.08.2011, 15:55

BITTERFELD/MZ. - Zwar halten sich die Nachfragen in Grenzen, aber es gibt sie eben doch: "Wann ist denn nun endlich Sperrmüllsammlung?" Zudem: Nicht jeder fragt, mancher wundert sich einfach nur darüber, dass es in diesem Jahr noch keine Straßensammlung gab.

Noch immer ist es nicht in allen Haushalten angekommen, dass sich mit der neuen Abfallentsorgungssatzung ab 1. Januar dieses Jahres auch die Abfuhrweise von Sperrmüll verändert hat.

Während es im Altkreis Bitterfeld bis dato pro Wohngebiet zwei Straßensammlungen im Jahr gab, muss die Entsorgung jetzt nach Bedarf angemeldet werden. "Wir haben im vergangenen Jahr vielfach die Werbetrommel dafür gerührt", erklärt Hartmut Eckelmann, Geschäftsführer der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke, in einem MZ-Gespräch. Ebenso wie die fünf Varianten der Müllentsorgung, unter denen die Grundstücksbesitzer jetzt auswählen können, wurden auch die Neuerungen beim Sperrmüll erläutert. Doch noch immer gibt es Informationsdefizite.

Wer die neue Verfahrensweise immer noch nicht kennt, der kann sich schlau machen im Abfallkalender 2011, der jedem Haushalt Ende vergangenen Jahres zugegangen ist. Hier findet man neben den Tourenplänen für Rest- und Biomüll, Gelbe Säcke und Blaue Tonne sowie vielfältigen Erläuterungen auch die so genannten Sperrmüllkarten. Hiermit kann pro Haushalt zweimal im Jahr die Abholung von Sperrmüll beantragt werden.

Die zu entsorgende Menge ist darauf ebenso anzugeben wie der Absender, dann wird die Karte an die Kreiswerke geschickt. Hier werden anhand der anfallenden Bestellungen Tourenpläne erstellt. "Wichtig ist uns, dass auch die Telefonnummer angegeben wird", weist Eckelmann hin, "damit wir Rücksprache nehmen können, ob der vorgesehene Termin auch passt." Die Zusage über den Termin erfolgt dann auch noch einmal schriftlich mit der Antwortkarte. "Momentan liegen wir bei einem Wartezeitraum von unter zwei Wochen."

Erika und Dieter Reißberg aus Thalheim können das nur bestätigen. "Wir hatten eine Wohnung in Muldenstein zu beräumen", sagt der Mann, "und haben das genau so praktiziert. Es verlief alles ganz reibungslos und hat prima geklappt."

Warum das noch nicht überall in diesem Maße genutzt wird und ob es an fehlender Information oder an Bequemlichkeit liegt, weiß Eckelmann nicht.

Was er aber anhand von Hochrechnungen genau sagen kann: "Das Sperrmüllaufkommen ist geringer geworden, im Altkreis Bitterfeld konkret um etwa 25 Prozent." Waren es in diesem Gebiet bisher um die 26, 27 Kilogramm pro Einwohner im Jahr - das ist eine Durchschnittszahl ausgehend von der Gesamtbevölkerung -, dann stehen jetzt noch rund 20 Kilo zu Buche.

"Im Altkreis Köthen", rechnet der Geschäftsführer weiter vor, "wo es schon vorher solche Bestellkarten gab, sind die anfallenden Sperrmüllmengen nahezu gleich hoch geblieben." Im Bereich des ehemaligen Altkreises Anhalt-Zerbst hat sich die Menge ebenfalls auf die 27-Kilo-Marke eingepegelt.

Die zwei Bestelltermine im Jahr pro Haushalt sind laut Eckelmann nur ein Richtwert. "Wem das nicht reicht, weil er sich vielleicht gerade eine neue Wohnungseinrichtung zulegen will, der kann sich natürlich noch weitere Bestellkarten bei uns holen", sagt Eckelmann. Oder den Sperrmüll selbst zu den Kreiswerken in der Salegaster Chaussee in Greppin bringen und dort kostenlos abgeben.

Durch das neue System gibt es laut Eckelmann weniger wilde Müllablagerungen. Die so genannten "Sperrmüllspechte" - also die noch in Erinnerung gebliebenen Transporterfahrer, die sich vor dem eigentlichen Abholtermin an den abgelegten Haufen "bedient" haben - hätten nur augenscheinlich die Mengen an den Straßenrändern verringert. "An bestimmten Standorten wurde das Ganze nämlich dann noch einmal sortiert und ein großer Rest liegen gelassen, was wir dann schließlich doch entsorgt haben."