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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Kein Investor für ehemalige Halle

Von ULJANA WUTTIG-VOGLER 14.06.2011, 17:02

WOLFEN/MZ. - Die leer stehende Gemüsehalle in der Leipziger Straße in Wolfen ist Dieter Krillwitz schon lange ein Dorn im Auge. Hierfür müsste endlich ein Investor gefunden werden, der den Schandfleck beseitigt, sagt das Mitglied der Fraktion "Pro Wolfen" des Stadtrates.

Mit entsprechendem Nachdruck wäre das aus seiner Sicht durchaus auch möglich, doch genau den lasse die Verwaltung der Stadt vermissen. "Bereits seit 2008 habe ich immer wieder die Frage gestellt, warum für die ehemalige Gemüsehalle noch kein Investor gefunden worden ist", so Krillwitz. Zunächst gab es keinen Interessenten. Seit März 2009 habe der Stadt dann aber ein Kaufangebot vorgelegen, doch nichts habe sich getan. "Im März dieses Jahres mussten wir nun erfahren, dass das Gebäude nicht verkauft wird, mit welcher Begründung auch immer", empört sich Krillwitz. In der freien Wirtschaft wäre so ein Vorgang undenkbar, da dort die finanziellen Mittel benötigt würden.

Geld braucht natürlich auch die Stadt Bitterfeld-Wolfen. Und sie tue auch alles dafür, wie Mario Schulze vom Fachbereich Immobilien unterstreicht, entsprechende Verkäufe auf den Weg zu bringen. Den Vorwurf, dass dabei nicht mit Nachdruck gehandelt werde, weist er zurück, zumal der Verkauf der ehemaligen Gemüsehalle nicht unproblematisch sei. Er bestätigt, dass es seit März 2009 einen Interessenten für das rund 670 große Grundstück gab, der dafür allerdings nur eine kleine Summe geboten hat. Daraufhin ließ die Stadt das Gelände zunächst bewerten - der Gutachter kam auf einen Verkehrswert von 21 000 Euro -, später wurde es ausgeschrieben.

Drei Angebote gingen ein, es wurden im November 2009 mit dem Meistbietenden Verhandlungen aufgenommen, die allerdings sehr zäh verliefen. Das habe zum einen daran gelegen, dass der Erwerber zwar seinen Geschäftssitz in Deutschland, seinen Hauptsitz aber im Ausland habe. Zum anderen hatte er Vorstellungen, die nach den geltenden Bauvorschriften nicht umsetzbar waren. "Wir haben immer wieder verhandelt, doch wir konnten uns nicht auf einen Kompromiss einigen", unterstreicht Schulze. Nun soll die Halle erneut ausgeschrieben werden, allerdings nicht vor der Sommerpause.

Nach dem geltenden Baurecht - für das Gebiet gibt es seit 1996 einen B-Plan - kann die Halle nicht nachgenutzt werden. Anstelle dessen müsste ein zweigeschossiger Neubau entstehen, der in geschlossener Bauweise entlang der Leipziger Straße errichtet werden müsste. "Und genau diese Punkte machen es so schwer, einen geeigneten Investor zu finden. Ansonsten wäre das Grundstück schon längst einer Nutzung zugeführt worden", unterstreicht Schulze.