Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Jetzt geht's mit dem Bus auch wieder durchs Dichterviertel
BITTERFELD/KÖTHEN/MZ. - Das haben vor allem die älteren Bewohner dieses Gebietes mit Freude zur Kenntnis genommen. Erst im Mai nämlich - zur Fahrplananpassung an den tatsächlichen Bedarf - waren besagte Haltestellen aus der Stadtverkehrs-Linie 405 (Busbahnhof-Parkstraße-Zup-Krankenhaus-Anhaltsiedlung-Real und zurück) gestrichen worden, was für einige Kritik gesorgt hatte.
"Obwohl die Bedingungen dort im Wesentlichen die gleichen geblieben sind, haben wir uns entschlossen, in den neuen Fahrplan ab 5. August je drei Anbindungen am Vormittag und am Nachmittag wieder aufzunehmen", sagt Hans-Jürgen Wolf. Er ist der Betriebsleiter der Regionalverkehr Bitterfeld-Wolfen GmbH (zuständig für den Personennahverkehr im Altkreis Bitterfeld) sowie der Vetter GmbH (für Altkreis Köthen und Zerbst).
Das Streichen der Haltestellen im Dichterviertel vor drei Monaten lag nicht nur in dem relativ geringen Bedarf begründet, sondern auch in den Straßenverhältnissen in besagtem Wohngebiet. An den Rändern der ohnehin schon sehr engen Fahrbahnen parken ständig Autos, was den Bussen ein ordnungsgemäßes Durchfahren nur schwer möglich macht. Den Fahrgästen waren als Ausweichhaltestellen die am Polizeirevier sowie am Hahnstückenweg empfohlen worden.
"Wir haben die Kritik ernst genommen und deshalb entschieden, das Viertel wieder in den Fahrplan aufzunehmen", so Wolf. Unwiderruflich sei das damit dennoch nicht. Vor allem im Winterhalbjahr soll durch Fahrgasterhebungen geprüft werden, ob der wirkliche Bedarf das Anfahren der Straßen dort auch künftig rechtfertigt.
Kritische Hinweise waren auch von Fahrgästen aus der Seniorenresidenz in der Straße der Republik in Wolfen-Nord laut geworden. Um mit der Linie 411 in die Wolfener Altstadt oder nach Bobbau zu gelangen, müssen sie bis zur Haltestelle Dessauer Allee gehen. "Die ist eigentlich auch ohne Probleme zu erreichen", sagt Wolf. Dennoch habe man den Hinweisen entsprechend mit einem zusätzlichen Angebot eine Erleichterung geschaffen. Die Linienführung der 410, die von Bitterfeld und Greppin nach Wolfen-Nord und zurück fährt, ist verändert worden. Sie hält jetzt sowohl in der Straße der Republik als auch in der Käthe-Kollwitz-Straße. Von hier aus können die Leute bis zur Dessauer Allee fahren, um dort in die Linie 406 oder 407 zur Altstadt umzusteigen. Das Ganze erfolgt natürlich auch umgekehrt.
Auch aus dem Ortsteil Bobbau hat es Beschwerden gegeben. Demzufolge würden die Angebote, um zum Friedhof und zum Muldepark zu kommen, nicht ausreichen. "Dieses Angebot wird laut unseren Fahrgasterhebungen durch die Linie 411 ausreichend abgedeckt", sagt Wolf. Es soll trotzdem geprüft werden, die Haltestelle Dorfgemeinschaftshaus wieder beidseitig in die Linie aufzunehmen, um die Rückfahrt vom Friedhof zu gewährleisten. Das könnte dann frühestens zur Fahrplanumstellung im Dezember, wenn die Anpassung an den neuen Fahrplan der Deutschen Bahn erfolgt, realisiert werden.
Vor allem ältere Bürger aus Köthen hatten kritisiert, dass es keine umsteigefreie Verbindung mehr zum Friedhof gibt. Das ist zum 5. August ebenfalls verändert worden: Aus der Linie 397 ab Landkreisverwaltung wird am Busbahnhof die Linie 396 zum Friedhof und umgekehrt, so dass eine durchgehende Verbindung wieder hergestellt ist. "Zusätzlich gibt es am Wochenende zwei durchgängige Verbindungen von der Edderitzer Straße bis zum Friedhof und zurück", vervollständigt Betriebsleiter Wolf.
Was laut seiner Aussage nicht verändert wird, ist das Angebot vom Plötzkauer Ring über Rüsternbreite und Bärteichpromenade bis zum Friedhof. Hier muss man am Busbahnhof von der Linie 395 in die 396 umsteigen, um zum Friedhof zu gelangen. "Bei einer Wartezeit zwischen drei und fünf Minuten halten wir das aber für zumutbar", sagt Wolf.