Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Energieversorger investiert Millionen
CÖSITZ/MZ. - Rund 13,8 Millionen Euro hat die envia Verteilnetz GmbH im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in diesem Jahr in die Erneuerung des Stromnetzes investiert. Es handelte sich um mehr als 100 Einzelmaßnahmen. Der größte Teil davon konnte bereits abgeschlossen werden bzw. steht kurz vor der Fertigstellung. Darüber informierte Jens-Uwe Schäfer, Leiter der Netzregion Sachsen-Anhalt, in einem Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung.
Erdkabel statt Freileitungen
Nach seinen Worten gehörte der Ersatzneubau des Umspannwerkes bei Cösitz / Priesdorf zu den wichtigsten Vorhaben. Im Zuge dessen wurden auch viele über Felder führende Freileitungen weggenommen und durch Erdkabel ersetzt. "Jetzt sind noch die Abbrucharbeiten der Freileitungen im Gange", teilte Schäfer mit. Solche Arbeiten, erklärte er, werden immer in den Herbst und Winter verlegt. Die Landwirte sollen zunächst ihre Felder abernten können, danach seien dann die Abbruch-Trupps am Zuge. "Wenn der Boden schon etwas gefroren ist, haben wir dafür die besten Bedingungen", sagte Schäfer. Gegenwärtig sei es allerdings kaum möglich, auf die Felder zu kommen, was mit den anhaltenden starken Niederschlägen zu tun habe. Mehrere kleinere Investitionsmaßnahmen stehen kurz vor dem Abschluss. Im Dornbocker Ortsteil Bobbe wird eine neue Trafo-Station errichtet. Zudem kommen hier etwa 1 300 Meter Niederspannungskabel in die Erde, werden 20 neue Hausanschlüsse gelegt. In Cattau wird ebenfalls der Ort verkabelt, kommen 1 400 Meter Niederspannungskabel in den Boden, entstehen 20 neue Hausanschlüsse. In Sibbesdorf wird eine Trafo-Station erneuert. Außerdem werden hier 1 000 Meter Niederspannungskabel und 200 Meter Mittelspannungskabel verlegt.
Ähnliches vollzieht sich in Thurau. Envia baut hier eine neue Trafo-Station und verlegt rund 800 Meter Niederspannungskabel. In Schortewitz werden die Arbeiten laut Jens-Uwe Schäfer noch bis zum Frühjahr 2011 andauern. Im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße werden 1 200 Meter Niederspannungskabel verlegt, erhalten 26 Häuser neue Stromanschlüsse.
Höhere Versorgungssicherheit
Von der zunehmenden Verkabelung des Mittelspannungsnetzes verspricht sich das Unternehmen eine deutlich höhere Versorgungssicherheit für ihre Kunden. Zwar, erklärt der Netzregion-Leiter, sei das Verlegen von Kabeln erstmal teurer, doch die Verkabelung habe auf lange Sicht deutliche Vorteile. Dazu gehören nach seiner Schilderung eine geringere Störanfälligkeit und geringe Betriebs- und Wartungskosten. "Freileitungen sind deutlich anfälliger. Die können bei einem Orkan oder schon durch einen umfallenden Baum schnell Schaden nehmen und Störungen verursachen, deren Behebung aufwendig ist", sagte Jens-Uwe Schäfer.
Im Gebiet der envia Verteilnetz GmbH befinden sich derzeit bereits 61 Prozent aller Mittelspannungsleitungen in der Erde. Laut Schäfer wird die Verkabelung in den nächsten Jahren auf bis zu 75 Prozent ansteigen. Lediglich in morastigen oder felsigen Gebieten werde es weiter Freileitungen geben, kündigte er an.