Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Ein Domizil in der einstigen Sandwüste
WOLFEN/MZ. - "Vor 30 Jahren war hier eigentlich eine Sandwüste", blickte die Direktorin des heutigen Kursana-Domizils in Wolfen-Nord, Ulita Merkel-Kalb, auf die Anfänge zurück. "Dann wurde das Altenpflegeheim mit dem Namen ,Emma Stein' gebaut. Das war damals eine Investition von zwölf Millionen DDR-Mark. Immerhin hatte das Heim schon rund 280 Plätze", fügte die Frau an, die sich bestens mit der Einrichtung und ihrer gesamten Entwicklung auskennt.
Als Krankenschwester habe sie vor 30 Jahren hier angefangen, erzählte sie den vielen Gästen und Bewohnern des Heims. Und nun könne sie schon auf eine langjährige Zugehörigkeit zurückblicken. Als am 1. Juli 1991 die Kursana das Wolfener Haus übernommen hat, ging es mit der Sanierung, dem Um- und Neubau erst einmal richtig los, erinnerte sich die Direktorin. Und als dann der Fördermittelbescheid im Jahr 2000 ein weiteres Investieren und Arbeiten zuließ, sei noch einmal ein großer Bauschub eingetreten, so Merkel-Kalb.
"Das Heim lebt von und mit seinen Mitarbeitern", betonte sie. Dass sich das auch nach außen hin zeigt, verdeutliche die Auszeichnung des Teams mit der Note 1,2 beim Pflege-Tüv. So etwas könne man nur durch konzentrierte und aufgeschlossene Arbeit erreichen, in die sich alle Mitarbeiter einbringen, freute sich die Direktorin.
Die Kursana betreibe in Deutschland 116 Altenpflegeheime, davon sei aber keins so alt wie das in Wolfen, erklärte die Chefin das Engagement der weltweit agierenden Dussmann-Gruppe, zu der das Kursana Domizil gehört. "In den 30 Jahren haben wir viel gemeinsam geschafft", dachte Ulita Merkel-Kalb an die Zeit zurück, als das Haus bei laufendem Betrieb saniert wurde oder als im Jahr 2002 bei der großen Flut alle Bewohner aus Bitterfeld in der Wolfener Einrichtung untergebracht werden mussten. Das sei schon eine ganz schöne Herausforderung gewesen, sagte sie, aber man habe es geschafft.
Dafür und für ihr jahrzehntelanges Engagement wurde Ulita Merkel-Kalb von der Kursana Geschäftsleitung an ihrem Jubiläumstag geehrt. Als Ehre konnte man aber auch das Kursana-Lied betrachten, das von einer Mitarbeiterin vorgetragen wurde. Damit das Glück das Haus und seine Mitarbeiter nicht verlassen möge, hatte Claudia Bracke vom Bitterfelder Tierheim diesmal ein Mini-Glücksschwein mit Namen Emi mitgebracht, das fröhlich durch die Reihen lief und vor niemanden Angst zu haben schien. Das zehn Monate alte Schweinchen wurde im Tierheim abgegeben, da sich die Vorbesitzer damit einfach überfordert gefühlt hatten.
"Wir sind öfter mal mit Tieren hier", erklärte Frau Bracke. Ob Hunde oder Katzen, für die Menschen in der Einrichtung seien sie immer eine willkommene Abwechslung. "Die Streicheleinheiten tun jedem gut", sagte die Tierheimmitarbeiterin. Ebenso wie das Tierheim konnte Ulita Merkel-Kalb auch viele andere Organisationen und Firmen als Dauergäste in dem Haus nennen, die sich um die Betreuung der Bewohner kümmern.
Um das 30-Jährige würdig zu begehen, wurde an diesem Nachmittag ein Fest im Hof organisiert. Kaffee und Kuchen, Musik und Unterhaltung, Showtanz und ein deftiges Abendessen rundeten den Tag ab. "Alles Gute für die nächsten 30 Jahre", waren Worte, die an diesem Tag oft gesagt wurden und die als Ansporn für alle Mitarbeiter des Kursana Domizils dienen sollten.