1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Änderung am Verkehrswegeplan: Änderung am Verkehrswegeplan: Eingedampfte Straßenprojekte

Änderung am Verkehrswegeplan Änderung am Verkehrswegeplan: Eingedampfte Straßenprojekte

Von Stefan Schröter 18.03.2016, 18:40
Baustelle auf einer Autobahn
Baustelle auf einer Autobahn dpa-Zentralbild

Bitterfeld - Mit Spannung haben Straßenbauer in dieser Woche die Präsentation des neue Bundesverkehrswegeplans (BVWP) verfolgt. Der Plan listet unter anderem Autobahn- und Bundesstraßen-Projekte auf, die bis 2030 gebaut werden sollen. Die erwähnten Strecken sind dadurch zwar noch nicht gesetzt, aber die Chance ihrer Umsetzung nimmt zu.

Ein Vergleich mit dem Bundesverkehrswegeplan von 2003 zeigt auch, dass der Altkreis Bitterfeld heute weniger im BVWP vertreten ist als damals. Ein Vorhaben ist aus dem Plan verschwunden, ohne umgesetzt worden zu sein. Ein anderes rückt bei der Dringlichkeit nach unten. Eine Übersicht:

B6n-Verlängerung kommt nur bis zur B184

„Vordringlicher Bedarf“ besteht im Altkreis Bitterfeld offenbar nur noch beim Bau einer Mini-Ostverlängerung der B6n. Laut BVWP sollen weitere 2,5 Kilometer ab der A9 bei Thurland in Richtung Osten gebaut werden.

Bauende wäre dann an der B184. Im Dezember gab es den Spatenstich für den B6n-Abschnitt von Köthen bis zur A9 bei Thurland. Das 15 Kilometer lange Teilstück soll Ende 2018 stehen.

Die B6n-Pläne östlich der B184 scheinen damit passé – auch wenn das Verkehrsministerium von Sachsen-Anhalt darauf hinweist, dass der BVWP bislang ein Entwurf ist. Das Land scheiterte aber offenbar beim Bund mit seinen Ostverlängerungsplänen durch die Dübener Heide (Variante 1) oder in Richtung Wittenberg (Variante 2). Beide Varianten fehlen im aktuellen BVWP.

Interessant ist, dass ein Weiterbau der B6n an Rösa und Schwemsal vorbei schon im Verkehrswegeplan von 2003 gestanden hatte – wenn auch in der untergeordneten Prioritäts-Kategorie „Weiterer Bedarf“.

Damals jedoch war das Vorhaben unter der Rubrik „Neue Vorhaben mit festgestelltem hohem ökologischen Risiko“ platziert. Das „Aktionsbündnis für den Erhalt der Muldeaue und Dübener Heide ohne B6n“ begrüßt die Entscheidung, dass die Ostverlängerung aus dem BVWP genommen wurde.

B100 bleibt, wie sie ist

Im Verkehrswegeplan von 2003 war eine vierspurige B100 von Brehna kommend bis Bitterfeld vorgesehen. Dieses Vergrößerungsvorhaben bis zum Abzweig B184 wurde damals in der untergeordneten Kategorie „Weiterer Bedarf“ platziert.

Im aktuellen BVWP taucht das damals mit 7,6 Millionen Euro veranschlagte Projekt nicht mehr auf, obwohl es von der Landesstraßenbaubehörde unlängst wieder angemeldet wurde.

Die jüngsten Asphaltsanierungen der Straßenbauer auf dem B100-Abschnitt sprechen ebenfalls dafür, dass die Bundesstraße östlich von Brehna zweispurig bleibt.

Ortsumfahrung Bitterfeld wird unrealistischer

Die B183 führt mitten durch Bitterfeld (Zörbiger Straße). Das soll sich seit Jahren, ja fast Jahrzehnten, ändern. Bereits im Verkehrswegeplan von 2003 war deshalb eine Ortsumfahrung von Bitterfeld vorgesehen.

Der Bedarf wurde damals als „vordringlich“ erachtet. Heute ist das anders. Die B183, Ortsumfahrung Bitterfeld, steht zwar im neuen Plan noch drin, ist aber bei der Priorität zurückgestuft worden.

Das Land Sachsen-Anhalt schätzt die Umverlegung der Bundesstraße dagegen weiterhin als sehr notwendig ein. Die neue Route soll beginnen ab dem Knoten B183/184 an der HEM-Tankstelle, durch den Chemiepark führen und dann bei Friedersdorf an der Goitzsche in die B100 münden.

Vergangenes Jahr meldete das Land das 6,9 Kilometer lange Projekt beim Bund an. Wie zufrieden das Landesverkehrsministerium nun mit der neuen Einordnung ist, will es noch nicht mitteilen. „Auch hier müssen zunächst die Bewertungsergebnisse detailliert geprüft werden“, erklärt Sprecher Peter Mennicke zu dem Entwurf. (mz)