Auch Bolzplatz sorgt für Ärger Altjeßnitzer Irrgarten im Gutspark bleibt wegen Corona gesperrt

Altjeßnitz - Der Gutspark bleibt gesperrt und auf der örtlichen Fußballfläche wucherte lange Zeit Wildwuchs. In Altjeßnitz wird deshalb Unmut über den städtischen Umgang mit den Sport- und Grünflächen im Ort laut. Besonders der Zustand des Bolzplatzes sorgte bis zu dieser Woche monatelang für Kritik. Seit dem Frühling sei dort Gras und Unkraut in die Höhe gesprossen, bemängelt Ortsbürgermeisterin Gudrun Dietsch (Freie Wählergemeinschaft). „Er wurde nicht einmal gemäht“, sagt sie. „Das ist Lotterei ohnegleichen.“
Mittwoch wurde das Gras nun zwar gestutzt. Die Sommerferien über hätten die Altjeßnitzer Kinder das Feld aber nicht nutzen können, meint Dietsch. Diese Kritik hatte die Ortsbürgermeisterin schon im Juni im Stadtrat geäußert. Bürgermeister Bernd Marbach (parteilos) hatte seinerzeit darauf verwiesen, dass die Firma Toko mit den Arbeiten beauftragt sei und angekündigt, sich zu erkundigen. Nun bestätigt er, dass im Sommer tatsächlich nicht gemäht wurde. „Da gab es einen Krankheitsfall in der Firma“, sagt Marbach. Wegen Personalknappheit seien zunächst andere Aufgaben mit höherer Priorität abgearbeitet worden. Aber: „Sie sind jetzt wieder im Gange.“
Hier tut sich also etwas. Beim Altjeßnitzer Gutspark sind Stadtverwaltung und Ortsvertreter in den vergangenen Wochen hingegen nur bedingt vorangekommen. Die Anlage ist seit Beginn der Corona-Pandemie gesperrt. Weil Hygiene- und Abstandsregeln des Landes im dortigen Irrgarten nicht eingehalten, beziehungsweise kontrolliert werden können, argumentiert die Stadt (die MZ berichtete). Dietsch, die neben ihrem Amt auch Teil des Irrgarten-Fördervereins ist, hatte Ende August im Stadtrat angeregt, den Park wenigstens für einzelne Tage zu öffnen.
Ein damals vereinbartes Treffen zwischen Verwaltung und Verein ist in den vergangenen Wochen aber nicht zustande gekommen. Das kritisiert die Ortsbürgermeisterin nun. „Es wird nicht geredet“, bemängelt sie gegenüber der MZ. Dienstag war das weitere Vorgehen am Gutspark dann doch noch Thema im Sozialgremium des Stadtrats. „Das bietet sich im Ausschuss an“, findet Marbach. Es gebe nun auch konkrete Pläne. So soll der Gutspark gegen Jahresende für ein Weihnachtssingen geöffnet werden. Eventuell wolle man dort vorher auch noch eine weitere Veranstaltung auf die Beine stellen. „Wir durchdenken, was möglich ist“, sagt der Bürgermeister.
Dietsch bleibt allerdings wenig angetan. Das traditionelle Weihnachtssingen sei kein Projekt, um den Gutspark wiederzubeleben. Es „hat damit gar nichts zu tun, Null“, sagt die Ortsbürgermeisterin. Das Singen solle nur aus Hygienegründen auf das Areal ausweichen und werde auch nicht von der Stadt organisiert. Von Plänen für andere Veranstaltungen wisse sie nichts. Einig sind die beiden sich jedoch in einer Frage: Regulär öffnen wird der Park dieses Jahr nicht mehr. (mz)
