Feuerwehr schippt, statt zu löschen Alter Greppiner Beachvolleyball-Sand wird zum neuen Strand im Ludwigsee in Holzweißig
Feuerwehrleute der Holzweißiger Wehr verschönern den Strand am Ludwigssee. Es wurde tonnenweise Sand verteilt. Der hat eine besondere Vorgeschichte.
Holzweissig/MZ - Wasser ist für Feuerwehrleute ein nötiges Gut in ihrem Ehrenamt. Sie arbeiten damit - oder auch mal dafür, wie die Kameraden der Holzweißiger Wehr am Samstag bewiesen. Denn statt sich dem heißen Element zu nähern, griffen sie zu Schaufeln und Arbeitshandschuhen. Auch wenn kein Badewetter mehr ist: Der Strand vom Ludwigsee bekam eine Verjüngungskur, mit 90 Tonnen Sand.
Zweites Leben für den Sand
Diesen hatte der stellvertretende Wehrleiter Andreas Stannek heranorganisiert - von der Beachvolleyballanlage des VC Bitterfeld-Wolfen in Greppin. Stannek, der selbst bei der Stadt arbeitet, fragte nach, was mit dem Sand geschehen sollte. „Der müsste ja nicht entsorgt werden, wenn wir ihn am Ludwigsee verwenden können“, erklärte Stannek seine Überlegungen. Dann stimmte die Feuerwehr mit Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Präßler (Freie Wählergemeinschaft) die Arbeiten ab - auch von ihm gab es grünes Licht für die Verschönerung. „Der Sand wurde dann von der Firma Herker nach Holzweißig gefahren“, so Stannek.
Sechs Fuhren zu je 15 Tonnen kamen am Ende am Ufer des Ludwigsees zusammen. Und die Feuerwehrleute, die sich vor allem um die Grünpflege gekümmert hatten, griffen zur Harke. Insgesamt 15 Freiwillige fanden sich am Samstagmorgen um 9 Uhr am Gerätehaus ein, wie Kameradin Claudia Elze berichtete. „Damit unterstützen wir die Stadt“, findet sie. Alles in allem habe man bis kurz nach dem Mittag geharkt und geschaufelt. Den Radlader bekamen die Feuerwehrleute von der Stadt Bitterfeld-Wolfen.
„Der Strand ist wirklich beliebt bei den Holzweißigern. Unsere Arbeit kommt der Gemeinde zugute“, so Elze. Als Dank hatten die Frauen des Feuerwehrvereins Kaffee und etwas zu essen vorbereitet. „Das soll auch Spaß machen, wenn wir uns mal nicht im Feuerwehrgerätehaus treffen“, so der stellvertretende Ortswehrleiter. Immerhin war dies das erste Mal, dass der Strand am Ludwigssee in so einer großen Aktion verschönert wurde.
Beliebter Treffpunkt
Nun hoffen die Holzweißiger darauf, dass der Strand weiterhin ordentlich bleibt, auch wenn er viel genutzt wird. „Manche Ältere gehen bis in den Oktober hinein schwimmen. Jugendliche treffen sich hier gern“, so Andreas Stannek. Der Zugang wurde von der früheren Bürgermeisterin erdacht und „sollte unbedingt erhalten bleiben“, findet der stellvertretende Wehrleiter.
Durch die Stadt wurde auch ein Papierkorb aufgestellt, damit anfallender Müll nicht in der Natur landet. Für die Kameraden hat der Strand auch noch einen weiteren Nutzen: Sie kommen hier gut auf den See, um mit dem Rettungsboot zu üben.