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Im Alter von 87 Jahren verstorben Als Macher in Erinnerung - Sportler in Anhalt trauern um Ex-Fußball-Chef Marciniak aus Wolfen

18.01.2022, 09:37
Heinz Marciniak
Heinz Marciniak Foto: Pülicher

Wolfen/MZ/TG - Der Sport in Sachsen-Anhalt trauert um Heinz Marciniak. Wie der Landessportbund und der Landesfußballverband am zurückliegenden Wochenende bekanntgegeben haben, ist der frühere Präsident beider Verbände bereits im November im Alter von 87 Jahren in seiner Heimat Wolfen verstorben.

Marciniak stand dem LSB zwischen September 1998 und März 2008 als Vorsitzender vor und prägte damit ein Drittel der noch jungen Geschichte der Dachorganisation des Sports in Sachsen-Anhalt. In seine zehnjährige Amtszeit fielen die für Sachsen-Anhalt erfolgreichen Olympischen und Paralympischen Spiele in Sydney 2000 und Athen 2004. In seiner Ära entwickelten sich auch die Mitgliederzahlen im LSB positiv. Mit seinem Rücktritt im Jahr 2008 übernahm er die Verantwortung für die nicht sachgerechte Verwendung von Geldern der Sportförderung, die den LSB in eine kritische finanzielle Situation brachten.

Dennoch wird der agile Multifunktionär, der seinem Heimatverein, der SG Chemie Wolfen, bis zuletzt als Ehrenpräsident die Treue hielt, als großer Macher in Erinnerung bleiben. Von 1990 bis 2008 war er nämlich auch erster Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt. Der Vorschlag dazu ging von den Leitungen der damaligen Bezirksfachausschüsse Fußball Halle und Magdeburg aus. Mit mehr als der Verdopplung des Mitgliederbestandes, neu eingeführten Strukturen und erstmalig fast 6.000 Frauen- und Mädchen ist der FSA unter seiner Leitung zu einem einheitlichen Verband aus früheren Magdeburgern und Hallensern zusammengewachsen - wenn auch nicht konfliktlos. Besonders für diese geschaffene Einheit erhielt Heinz Marciniak große Anerkennung.

Seine Maxime war stets lebens- und basisnah zu wirken. Ein „Präsident zum Anfassen“, wollte er sein. „Wir werden uns immer dankbar und mit hoher Achtung eines Sportkameraden erinnern, der Jahrzehnte seines Lebens besonders dem Fußballsport gewidmet hat“, schrieb der FSA in seinem Nachruf über den Ehrenpräsidenten, der seine aktive Karriere einst als Torhüter bei Chemie Bitterfeld begonnen hatte. „Die Fußballfamilie von Sachsen-Anhalt verliert einen guten Freund“, so der FSA abschließend.