Abiturfeier Abiturfeier: Ein Abschied in Rot und Weiß
Wittenberg/MZ. - Es ist der erste Jahrgang, der seine gesamte Schullaufbahn im vereinigten Deutschland absolviert hat, wie Nathanael Lipinski und Kristin Zanger in ihrer Rede betonen. Und ganz frei von Dornen ist der Weg wohl doch nicht gewesen, das wird im Rückblick der beiden Schüler auf diese Zeit deutlich. Zwölf zerbrochene Fensterscheiben aus der Zeit des Umbaus zur Hundertwasserschule bleiben nicht unerwähnt. Wesentlicher ist jedoch der Dank an all jene, "die uns geholfen haben, den Schulddschungel zu lichten und uns auf den Urwald des Lebens vorzubereiten".
Nach Dschungel-Abenteuer sieht die festlich gekleidete Abiturientenschar indes an diesem Abend nicht aus: Anzug und Abendkleid dominieren und Schulleiter Michael Sandau zeigt sich durchaus angetan von der Verwandlung seiner Zöglinge: "Als graue Mäuse habe ich sie durch die Schulkorridore schleichen sehen und heute sitzen mir lauter attraktive junge Männer und Frauen gegenüber - Kompliment." Das Lob gilt allerdings nicht nur dem Äußeren. Die Schüler seien im Lauf der Jahre als Menschen gereift, formuliert Sandau und fordert: "Bewahren sie sich die Leistungsbereitschaft der letzten Monate auch weiterhin." Eine Leistungsbereitschaft, die sich auch darin dokumentiert, das drei Schüler des Jahrgangs mit einem Notendurchschnitt von 1,0 abschließen konnten und zahlreiche Preise errungen wurden. Im Scheinwerferlicht schreiten die Abiturienten auf die Bühne, um Reifezeugnisse und rote Rosen in Empfang zu nehmen, begleitet von Geleitworten, die von Camus und Kleist, La Rochefoucauld und Heinz Rühmann entliehen wurden. Nathanael Lipinski bleibt es vorbehalten, den Namenspatron der Schule zu zitieren: "Niemand soll die Hoffnung aufgeben, dass Gott ein groß Ding an einem will."
Als Jahrgangsbeste mit einem Notendurchschnitt von 1,0 schlossen ab: Manuela Schwind, Sascha Usset, Robert Pannicke. Den Apollinaire-Preis der Robert-Bosch-Stiftung für hervorragende Leistungen in der französischen Sprache erhielt Nicole Briese; Preise der Deutschen Physikalischen Gesellschaft wurden überreicht an Heidi Hoffmann und Robert Pannicke. Der "Martinspreis", verliehen für besonderes schulisches Engagement wurde nach einem eindeutigen Votum von Schülern, Tutoren, Schulleitung und Förderverein an Carolin Jäger und Nathanael Lipinski übergeben.