30 neue Zimmer an der Goitzsche 30 neue Zimmer an der Goitzsche bei Bitterfeld: Pflegeheim "Haus Am Leineufer" erhält zweites Haus

Bitterfeld - Die Arbeiten für die Erweiterung des Bitterfelder Altenpflegeheims „Haus Am Leineufer“ haben begonnen. „Für den geplanten Anbau müssen wir aufgrund der Bodenverhältnisse zunächst den Untergrund stabilisieren“, erklärt Planerin Susette Schwantge. Hierfür werden aktuell mehr als 100 Bohrpfähle bis zu acht Meter tief in den Boden gerammt. Ist das geschafft, wird mit der Bodenplatte begonnen. Danach erfolgen Roh- und Innenausbau.
„Ich gehe davon aus, dass wir im Juni nächsten Jahres eröffnen können“, sagt Einrichtungsleiterin Julia Stein. Während es im ersten Haus bereits 52 Einzelzimmer gibt, sollen im zweiten Haus weitere 30 hinzukommen. „Die bauliche Erweiterung ist aufgrund der anhaltend großen Nachfrage nach Pflegeplätzen erforderlich.“ Allein in dieser Einrichtung stehen 100 Interessenten auf einer Warteliste - Tendenz steigend.
Daher nimmt Pro Civitate - das ist das verantwortliche Unternehmen - einen einstelligen Millionenbetrag in die Hand, um das Vorhaben zu realisieren. Mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts soll sich auch die Anzahl der Mitarbeiter von derzeit 35 auf dann 55 erhöhen. Das „Haus Am Leineufer“ ist 2013 eröffnet worden und befindet sich zwischen Stadthafen und Goitzsche-Camp.
Der Anbau wird zweigeschossig und hat eine Klinkeroptik
Im vergangenen Jahr kündigte ein Berliner Unternehmen an, dass es vor dem Gebäude die „Seepromenaden“ errichten will. Der damals geplante Komplex mit knapp 60 Eigentumswohnungen sollte eine Höhe von 16 Metern haben und hätte nicht nur die freie Sicht der Anrainer auf den See versperrt, sondern auch die Verkehrs- und Parksituation vor Ort erheblich beeinträchtigt.
Nach Bekanntwerden dieser Pläne brach eine heftig geführte Diskussion in der Stadt vom Zaun. Mitarbeiter des Pflegeheims sammelten sogar Unterschriften, um die „willkürliche Bebauung der Goitzsche-Ufer zu stoppen“. Am Ende musste der Investor nachgeben. Er kündigte an, eine abgespeckte Variante bauen zu wollen.
Angesichts dieser Kontroverse stellt sich nun die Frage: Was macht Pro Civitate bei dem Heimanbau anders, um all die Kritikpunkte, die im Zusammenhang mit der Seepromenade laut wurden, zu umschiffen? „Wir orientieren uns bei den Höhen und der Gestaltung an den vorhandenen Häusern in der Straße Am Leineufer, sprich: Der Anbau wird zweigeschossig und hat eine Klinkeroptik. Und: Wir behindern keinen Anrainer und bauen auch niemandem die Sicht zu“, sagt Julia Stein. (mz)
