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Zentrum am Zepziger Weg vor dem Verkauf

Von Paul Spengler 22.05.2007, 16:37

Bernburg/MZ. - Wie Finanzdezernentin Silvia Ristow bestätigte, konzentriert sich das Augenmerk nach erfolgter Ausschreibung nur noch auf einen Bewerber. Bevor der Bernburger Stadtrat über den Verkauf befindet, liegt zunächst dem städtischen Finanzausschuss am 5. Juni im öffentlichen Teil ein Beschlussvorschlag vor. Die Veräußerung soll ein Baustein sein, um den städtischen Haushalt bis 2015 zu konsolidieren.

Der Bau des Seniorenzentrums wurde 1987 geplant. Noch vor der deutschen Einheit war 1989 die Grundsteinlegung für ein auf 176 Bewohner ausgerichtetes Pflegeheim. Seinerzeit waren ausschließlich Zwei-Bett-Zimmer vorgesehen. Nach der Wende drohte der bereits begonnene Plattenbau zwischenzeitlich zur Invest-Ruine zu werden. Doch dann wurde Anfang der 1990er Jahre das Seniorenzentrum Zepziger Weg zu einem Pilotprojekt. Im Bernburger Süden wurde unter Beweis gestellt, wie ein bereits begonnener Plattenbau zu einem modernen Pflegeheim umgewandelt werden kann. 1992 begann ein großzügiger Umbau. Die ersten Bewohner zogen am 18. April 1994 ein. Bei der Konzeption des Neubaus half das Kuratorium Deutsche Altershilfe, die Finanzierung wurde mit Mitteln von Bund, Land und Landkreis möglich.

Kritik gab es allerdings schon damals an den Kosten. Die Stadt Bernburg übernahm ein Darlehen in Höhe von vier Millionen D-Mark. Das aktuelle Darlehen beträgt noch rund 1,6 Millionen Euro. Deshalb wurde in den vergangenen Jahren immer wieder der jetzt anstehende Verkauf diskutiert.

Das Haus verfügt mit 69 Einzelzimmern und 21 Doppel-Appartments über insgesamt 111 Heimplätze. Nach Angaben von Geschäftsführerin Marion Wilhelm ist das Pflegeheim zu 98 Prozent ausgelastet. Neben der stationären Pflege bietet das Seniorenzentrum eine Palette weiterer Angebote. Dazu zählen unter anderem ein häuslicher Pflegedienst, Kurzzeit- und Tagespflege oder ein Begegnungszentrum.

Beschäftigt werden 105 Mitarbeiter und fünf Auszubildende. Probleme gab es in den letzten Jahren vor allem mit der Finanzierung der Kurzzeit- und Tagespflege. Nach Angaben der Geschäftsführung hat sich diese Situation jedoch inzwischen spürbar verbessert.