Wohnstätten Bernburg Wohnstätten Bernburg: Millionen für Warmwasser und Fernwärme

bernburg - Die Bernburger Wohnstätten GmbH (BWG) geht in eines ihrer investitionsstärksten Jahre der jüngeren Geschichte. Knapp elf Millionen Euro will das Unternehmen, eine 100-prozentige Tochter der Stadt, 2017 investieren. In den Folgejahren werde diese hohe Summe vermutlich nicht erreicht, blickt Geschäftsführer Holger Köhncke voraus.
Weitere 2,5 Millionen fließen in Instandhaltungen, nochmal 1,1 Millionen Euro in Modernisierungen. Dazu zählen die Zentralisierung der Warmwasserbereitung durch Fernwärme in der Virchowstraße 22 bis 36, in der Albrechtstraße 17 bis 19 sowie in der Antoinettenstraße 10, 10a und 10b.
Enge Baugrenzen am Saalplatz
Das ehrgeizigste Projekt ist zweifellos die 2015 begonnene Neugestaltung des Saalplatz-Ensembles, parallel läuft die Restaurierung der Ecke Markt/ Krumbholzstraße. Bis auf eine Ausnahme sollen Ende dieses Jahres alle Domizile einzugsbereit sein. An den drei benachbarten Adressen Krumbholzstraße 1a und 1b sowie Markt 16 werden acht Zwei- bzw. Drei-Raum-Wohnungen eingerichtet. Es gibt schon Reservierungen, sagt Köhncke und ergänzt: „Ich bin optimistisch, dass die alle weggehen.“
Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum steigt
Verkehrslärm sieht der 49-Jährige nicht als K.o.-Kriterium. Erstens sei der Verkehr auf der Krumbholzstraße mit Inbetriebnahme der B6n weniger geworden, zweitens sei die Lage der Immobilien exzellent, weil sowohl nahe an der Innenstadt als auch am Naherholungsgebiet Krumbholz liegend. Drittens steige die Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum in Bernburg allgemein. Und viertens könnten den Mietern auch Pkw-Stellplätze in der Nähe angeboten werden. Für 180 000 Euro entsteht nämlich an der Badergasse ein Parkplatz für 50 Autos, der auch Anlaufpunkt für die neuen Saalplatz-Mieter sein wird.
Kugelweg 4 soll 2018 fertig werden
Dort wird sich lediglich die Fertigstellung des Kugelweges 4 (altes Handelshaus) aus logistischen Gründen etwas verzögern. Der BWG-Geschäftsführer nennt als neuen Bezugstermin das Frühjahr 2018. „Wir wussten, dass der Saalplatz eines der schwierigsten Bauvorhaben der Unternehmensgeschichte wird. An dieser Erkenntnis hat sich nichts geändert. Es ist eben schwer, auf diesem beengten Raum zu bauen“, erläutert Köhncke. Insgesamt kalkuliere die Gesellschaft mit Ausgaben von 8,8 Millionen Euro für die Saalplatz- und Krumbholzstraße-Projekte. 2,7 Millionen Euro davon können mit Fördermitteln finanziert werden, was unterm Strich auch den Mietpreis senke.
Bernburgs größter Vermieter, der 3650 Wohnungen im eigenen Bestand hat und weitere 360 verwaltet, investiert auch an der Johann-Rust-Straße umfangreich. 1,3 Millionen Euro werden in die Vollsanierung der Eingänge 17 und 19 gesteckt. Die Hausnummer 17 wird zusätzlich einen Fahrstuhl erhalten. Auf solche bequeme Beförderung zwischen den Etagen können sich auch weitere Mieter an der Karl-Marx-Straße freuen. Am Block 10 bis 26 sind im Vorjahr bereits vier Fahrstühle installiert worden, 2017 folgen die restlichen fünf Eingänge. Die BWG nimmt dafür etwa 650 000 Euro in die Hand.
Neubau an der Mauerstraße
Ein kompletter Neubau soll indes die Baulücke an der Ecke Park-/Mauerstraße schließen. Für 800 000 Euro entstehen sechs Wohnungen, die laut Holger Köhncke an einen sozialen Träger vermietet werden, so der Plan.
Die umfangreiche Investitionsliste der BWG komplettieren die Engagements bei der Erschließung neuer Eigenheim-Baugrundstücke. Auf dem Gelände der ehemalige Likörfabrik an der Brunnenstraße sind fünf Grundstücke parzelliert worden, von denen zwei noch frei sind. Dieses Jahr soll dort die Straße gebaut werden - für 80 000 Euro. Deutlich größer ist das neue Wohngebiet in Süd-West. Auf dem Areal abgerissener Plattenbauten waren bis Juli vorigen Jahres 26 Parzellen erschlossen worden, die ersten Käufer sind dort in ihre Häuser eingezogen.
Sechs Grundstücke mit Größen zwischen 500 und 700 Quadratmetern sind wieder zu Preisen von 73 bzw. 78 Euro je Quadratmeter zu haben, nachdem die BWG jüngst einige Reservierungen aufgelöst hat. 400 000 Euro stehen bereit, um die Erschließung zu Ende bringen. Das heißt unter anderem, Bau der Straßen und Begrünung. „Wenn alle Grundstücke verkauft sind, fassen wir den zweiten Bauabschnitt an“, kündigt Holger Köhncke an. Er geht aufgrund der bisher sehr guten Vermarktung davon aus, dass dies noch dieses Jahr der Fall sein wird, sofern dann auch das Umlegungsverfahren abgeschlossen ist. Platz wäre dann für 14 weitere Parzellen, deren Verkaufspreise höher liegen werden. Die BWG rechnet selbst mit Erschließungskosten von gut 300 000 Euro. (mz)

