Wettbewerb "Beste Innung 2015" Wettbewerb "Beste Innung 2015": Friseur-Innung schneidet sehr gut ab

KÖNNERN - Es geht nicht nur um waschen, schneiden und föhnen. Wer beim Wettbewerb um die „Beste Innung“ punkten will, muss allen voran ein aktives und vielseitiges Innungsleben führen - und dabei spielt das reine Handwerk nun einmal eine eher untergeordnete, aber mitnichten unwichtige, Rolle. Im Vordergrund steht vielmehr die Arbeit, die ehrenamtlich erfolgt und oft unbemerkt bleibt.
Sieger bei Neujahrsempfang gekürt
Eben diese Leistungen ehrt die Handwerkskammer Halle jährlich im Rahmen eines branchenübergreifenden Wettbewerbes, an dem sich alle Innungen des Kammerbezirkes - aktuell sind es 119 - beteiligen können. Die Sieger von 2015 wurden am Montag in Halle von der Handwerkskammer gekürt. Erstmals daran beteiligt hat sich die Friseurinnung Bernburg/Köthen. Mit Erfolg, wie Innungsobermeisterin Marlies Kohlmann berichtet: „Wir haben den zweiten Platz belegt.“ Vor lauter Überraschung habe sie gar nicht mitbekommen, dass die Dachdeckerinnung Sachsen-Anhalt Süd, die ebenfalls erstmals am Wettbewerb teilgenommen hatte, als Sieger hervorgegangen sei.
Im Jahr 2007 wurde erstmals zur Teilnahme an dem Wettbewerb um die „Beste Innung“ im Kammerbezirk Halle aufgerufen. Damals beteiligten sich 13 Innungen. Als Sieger ging die Innung Parkett und Fußbodentechnik Nordost hervor.
Der Wettbewerb richtet sich an jede Kreis-, Bezirks- oder Landesinnung des Kammerbezirkes. Die Handwerkskammer lobt drei Geldpreise aus. Eine Jury bewertet die Innungsarbeit anhand von Presseartikeln, Fotos und Dokumentationen. 2015 haben sich sieben Innungen beteiligt. Die Malerinnung Sangerhausen-Mansfeld-Südharz kam ebenfalls auf Platz zwei.
Die Handwerkskammer Halle ist eine von 53 regionalen Kammern in Deutschland. Der Kammerbezirk liegt im Süden des Landes Sachsen-Anhalt und hat eine Fläche von 8490 Quadratkilometern. Rund 1,2 Millionen Menschen leben in diesem Bereich. Das Einzugsgebiet der Handwerkskammer erstreckt sich von Nord nach Süd von Zerbst bis Zeitz, von West nach Ost von Sangerhausen bis Wittenberg. Der Kammer obliegt die Rechtsaufsicht über 119 Innungen und sechs Kreishandwerkerschaften. Ende 2014 registrierte die Handwerkskammer insgesamt 14 760 Mitgliedsbetriebe.
„Ich hätte absolut nicht damit gerechnet, dass wir so gut abschneiden“, sagt die 58-Jährige, die 2003 nach der Insolvenz ihres früheren Arbeitgebers den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und am Leninplatz in Könnern einen eigenen Friseursalon eröffnet hat. Gut fünf Jahre später folgte ein weiteres Geschäft in Alsleben. Zudem fahren sie und ihre Kollegen fünf Pflege- und Seniorenheime an. Mittlerweile beschäftigt die Friseurmeisterin zwölf Mitarbeiter.
Zusammenhalt zahlt sich aus
Marlies Kohlmann ist damit der größte Arbeitgeber innerhalb der Friseurinnung Bernburg/Köthen, der zehn Innungsbetriebe aus Bernburg, Könnern und Köthen sowie ein Gastmitglied aus Magdeburg angehören. „Wir sind nur gemeinsam stark“, meint sie und lobt den langjährig gewachsenen Zusammenhalt der Gruppe. „Wir helfen uns auch mal mit Material aus.“ Ebenso werden Lehrlinge untereinander vermittelt. Gemeinsam haben sie im vergangenen Jahr unter anderem Mitgliederversammlungen organisiert, an der Berufsfindungsmesse in Bernburg sowie dem Tag des Handwerks teilgenommen und eine Innungsfahrt veranstaltet. Besonderes Augenmerk werde zudem auf die Weiter- und vor allem Ausbildung gelegt. So hat die Innung im Jahr 2015 sowohl die theoretischen als auch praktischen Gesellenprüfungen von 28 Lehrlingen abgenommen, darunter 16 aus den eigenen Innungsbetrieben.
Und der Blick in die Zukunft stimmt optimistisch. Für das Ausbildungsjahr, das im Sommer beginnt, hat Marlies Kohlmann bereits zwei neue Lehrlinge aus der Region unter Vertrag genommen. (mz)