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Werft für Badewannen im Garten

Von Susanne Weihmann 03.08.2005, 16:05

Ilberstedt/MZ. - Immer mehr wollen mitmachen bei dem Rennen, das im Rahmen des Heimatfestes stattfindet. Zuletzt habe Frau Gerlitzki von einem Nachbarn gehört, dass der jetzt auch an einer Badewanne für seine Tochter baut. "Wir wollen auch mithelfen, das Heimatfest wieder zu beleben", nennt Frau Gerlitzki einen Grund für ihre Premieren-Beteiligung, nachdem das traditionelle Badewannenrennen im letzten Jahr völlig ins Wasser gefallen war.

"Mein Mann baut, ich nähe die Kostüme und unsere Kinder haben immer neue Ideen", beschreibt die Ilberstedterin die Aufgabenverteilung in der Familie. Die beiden Töchter Teresa und Sophie werden am Sonntag auch die Wanne lenken. Sie gehen, auf eigenen Wunsch, als Haremsdamen ins Rennen gehen.

Es sei eine spontane Entscheidung gewesen: "Unsere Kinder sind erst am Sonntag aus dem Urlaub gekommen. Da haben wir sie gefragt, ob sie mitmachen wollen." Und Teresa und Sophie wollten. Mutter Birgit zweifelte noch, ob der wenigen Tage, die bis zum Rennen blieben. Aber Vater Holger war optimistisch, meinte: "Ich schaffe das schon." Erfahrung im Wannenbauen besitzt Holger Gerlitzki zwar nicht. Eine Herausforderung sei es aber allemal. Seine Frau hofft in erster Linie, dass das Gefährt nicht untergeht. Das könne man vorher ja auch nicht üben. Auf dem hauseigenen Gartenteich könne man die Fahrtauglichkeit der Konstruktion schlecht ausprobieren. "Die Hauptsache ist, dass Teresa und Sophie ankommen", findet Mutter Birgit. Und die beiden Mädchen sind auch ganz optimistisch. Wenn nicht, haben sie wenigstens Chancen als best kostümierte Kapitäninnen von Bord gegangen zu sein.

Noch ist einiges an ihrem Gefährt, dem "Wipper-Harem - Besuch aus 1001 Nacht", zu tun. Latten müssen noch angebracht werden, einen Anstrich wird die Wanne bekommen und auch ein Ruder fehlt noch. Im Garten bauen neben Gerlitzkis auch die Ilberstedter Fußballer an einem imposant wirkenden Gefährt und Nachbar Sven Rose. Der wird als Fred Feuerstein mit seinem Sohn Daniel als Barney Geröllheimer an den Start gehen. Aber auch die sind mit ihrem Boot noch nicht fertig. Dem Nachbarn sei am Tag zuvor die Farbe ausgegangen. "Konkurrenz gibt es aber nicht", sagt Birgit Gerlitzki. Im Gegenteil: Man würde sich gegenseitig helfen, vor allem mit dem Material.

Die Zinkwanne stammt übrigens vom Opa. Bei Gerlitzkis hat also wirklich jeder seinen Anteil für das Badewannenrennen geleistet.