Wegen Trockenheit Wegen Trockenheit: Betriebshof der Stadt Bernburg bittet Anwohner junge Straßenbäume zu gießen

Bernburg - Die anhaltende Trockenheit zwingt die Stadt Bernburg zu neuen Wegen, um das städtische Grün vor dem Austrocknen zu retten. „Wir könnten wirklich Hilfe beim Gießen der Bäume gebrauchen“, sagt Bernburgs Betriebshofschefin Andrea Hempel.
Also wer vor allem junge Bäume vor seiner Haustür stehen hat, könnte ihnen gern regelmäßig eine Kanne voll Wasser gönnen. „Denn wir können das leider nicht allein leisten“, bedauert Hempel. Zu groß sind das Stadtgebiet und die dazugehörigen Ortsteile, in denen auch viele junge Bäume stehen, die vor allem bei der anhaltenden Trockenheit auf zusätzliches Wasser angewiesen sind.
„Wir versuchen alles soweit zu schaffen, wie es geht“, sagt Hempel. Allerdings müssen auch die Beete und Kübelpflanzen mit Wasser versorgt werden und die Bäume, die vor weniger als drei Jahren angepflanzt wurden. Insgesamt 6000 Liter Wasser werden täglich zum Gießen verwendet. Doch das ist bei weitem nicht genug. Und das allein beweist schon der Blick zu den Bäumen im Stadtgebiet.
Kastanien an der Halleschen Straße in Bernburg haben bereits einen Teil ihrer Blätter abgeworfen
Besonders hart trifft es derzeit die Kastanien an der Halleschen Straße, die zum Teil sogar schon ihre braunen Blätter abwerfen. Nur noch wenige stehen im grünen Blätterkleid da. Das hat laut Hempel gleich drei Gründe. „Einige sind von der Miniermotte befallen, dann haben sie Salzschäden und die Trockenheit setzt ihnen zu.“ Kein Wunder also, dass ein paar von ihnen bereits im vergangenen Jahr gefällt werden mussten.
Das könnte im Herbst auch anderen Bäumen im Stadtgebiet drohen. Vor allem denen, die nach der Dürre im vergangenen Jahr sich nicht mehr erholen konnten. Besonders Straßenbäume sind betroffen, da sie der Sonne schutzlos ausgeliefert sind.
Etwas mehr Glück hätten da die Gewächse im Stadtpark Alte Bibel und die auf den Friedhöfen, die sich gegenseitig Schatten spenden würden. Einige Experten gehen mit Blick auf den Klimawechsel inzwischen sogar davon aus, dass das Wetter im Raum Bernburg künftig ähnlich sein könnte wie das in Norditalien.
Andrea Hempel rät dazu, Robinien oder Linden zu pflanzen
Wie man sich darauf vorbereiten kann? „Am besten Bäume pflanzen, die mit der Hitze gut klar kommen“, sagt Hempel. Das seien zum Beispiel Robinien und Linden. Allerdings sind auch das schon die Bäume, die bereits jetzt überwiegend in die Erde gesetzt werden.
Schwenkt der Betriebshofs dann künftig auf Palmen um? „Darüber haben wir bisher noch nicht nachgedacht“, sagt die Betriebshofchefin. Fest steht aber, wenn die heimischen Bäume künftig nicht mehr dauerhaft dem anhaltenden Klima standhalten, müssen andere Lösungen her. (mz)