1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Wasserwacht-Wettbewerb in Kretzschau: Wasserwacht-Wettbewerb in Kretzschau: Bernburger werden überraschend Landesmeister

Wasserwacht-Wettbewerb in Kretzschau Wasserwacht-Wettbewerb in Kretzschau: Bernburger werden überraschend Landesmeister

17.06.2015, 19:42
Siegerfoto vor dem Bus: Trainerin Katrin Beiersdorfer (von links), Anton Hoffmann, Alexander Noack, Tabea Beck, Amy Hammermann, Vivienne Barth, Holger Becker, Lena Schenker, Holger Mühlbach, Leni Block und Übungsleiterin Beatrice Mühlbach.
Siegerfoto vor dem Bus: Trainerin Katrin Beiersdorfer (von links), Anton Hoffmann, Alexander Noack, Tabea Beck, Amy Hammermann, Vivienne Barth, Holger Becker, Lena Schenker, Holger Mühlbach, Leni Block und Übungsleiterin Beatrice Mühlbach. privat Lizenz

Bernburg/Kretzschau - Bei den jüngsten Rettungsschwimmern des DRK knallten vor kurzem die Sektkorken, von Kindersekt versteht sich. Denn es gab etwas zu feiern: Die Kinder der Altersklasse 1 (acht bis zehn Jahre) holten bei den Landesmeisterschaften in Zeitz und Kretzschau den Titel. Immerhin neun Mannschaften haben sie dabei hinter sich gelassen.

Der Titel sei „völlig überraschend“ gewesen, sagt Trainerin Katrin Beiersdorfer. Auch, weil es im März noch einen Trainerwechsel gegeben hatte. Und eigentlich waren die Mannschaften aus Halle, Magdeburg und Sangerhausen als stärker eingeschätzt worden. Dennoch schafften es Amy Hammermann, Leni Block, Vivienne Barth, Lena Schenker, Anton Hoffmann und Alex Noack, diesen favorisierten Teams in den Staffeln bis zu 15 Sekunden abzunehmen. Besonders gut ist das den Bernburgern in der Schwimmhalle in Zeitz in den Staffeln mit Elementen aus dem Rettungsschwimmen wie Tauchen, der Transport eines Verletzten oder den Rettungsringen gelungen, wie die Betreuer Holger Mühlbach und Ralf Beiersdorfer berichten.

Vorsprung von fast 500 Punkten

Insgesamt hat das Team fünf der sechs Staffeln gewonnen. Nur die Brustschwimmstaffel ging an die Sangerhäuser. Mit einem beruhigenden Vorsprung von rund 500 Punkten gingen die Bernburger Kinder in die Pause.

Im zweiten Teil war dann ein anspruchsvoller Parcours auf dem Gelände der Jugendherberge Kretzschau zu absolvieren. An acht Wertungs- sowie zwei Pausenstationen mussten die jungen Wasserretter ihr Wissen über das DRK, die Erste Hilfe, den Umgang mit Rettungsmitteln sowie erstmalig dem Umwelt- und Gewässerschutz unter Beweis stellen. Doch auch hier leisteten sich die kleinen Rettungsschwimmer um Gruppenführerin Lena Schenker kaum Fehler. Insbesondere der Erste-Hilfe-Teil mit allein fünf Stationen nimmt dabei einen großen Stellenwert ein.

Beim 24. Landeswettbewerb der Jugendrotkreuzgruppen in der Wasserwacht in Zeitz und Kretzschau haben insgesamt 130 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Die Bernburger Rettungsschwimmer waren bereits beim Landeswettbewerb der älteren Altersklassen im Mai in Magdeburg am Start. In der Altersklasse 3 (14 bis 16 Jahre) belegte das Team in der Besetzung Friedrich-Alexander Jahn, Ralf Stange, Lena Hayne, Antonia Malz und Phyllis Zenker den undankbaren vierten Platz.

Bei den Damen reichte es in der Besetzung Beatrice Mühlbach, Sarah Schütze, Lena Ehrig, Juliane Hill und Mandy Beier zu einem dritten Platz. Diese Leistung ist aber umso höher einzuschätzen, da die Mannschaft noch sehr jung ist: Mit einem Altersdurchschnitt von gerade einmal über knapp 16 Jahren konnten sie im Schwimmbecken zwar nicht mit der älteren Konkurrenz mithalten. Indes überzeugte die junge Mannschaft mit sehr guten Erste-Hilfe-Leistungen. (mz/and/rb/hm)

Doch egal ob Hundebiss auf einem Spielplatz, Unfall an einem See oder mit einem Mountainbike - die Bernburger waren gut vorbereitet und meisterten auch diesen Teil mit Bravour. Am Ende stand ein Vorsprung von knapp 400 Punkten zu Buche. Insgesamt lagen die Bernburger dann 800 Punkte vor den Teams aus Halle und Magdeburg, was nicht nur bei der Mannschaft – zu der auch noch „Ersatzfrau“ Tabea Beck gehörte -, für Jubel sorgte, sondern auch bei den Betreuern und Eltern.

Mit dem Sieg qualifizierten sich die Bernburger auch für den Bundeswettbewerb, der im September in Aue-Schwarzenberg (Sachsen) stattfindet. Bis dahin gibt es für die frisch gebackenen Landesmeister aber noch einiges zu tun, denn natürlich muss die Form bis zum Saisonhöhepunkt im Schwimmbecken gehalten und verschiedene Erste-Hilfe-Situationen trainiert werden. Zudem muss das Wissen über das Rote Kreuz und das Jugendrotkreuz vertieft werden.

Training für Bundeswettbewerb

Neben den wöchentlichen Trainingseinheiten ist zur Vorbereitung nach Informationen von Katrin Beiersdorfer auch noch ein Trainingslager geplant. Zu welcher Platzierung das am Ende reichen wird, vermag die Trainerin nicht zu sagen. Zumal die jungen Bernburger Wasserretter zuvor noch nie an einem Bundeswettbewerb, der vergleichbar ist mit einer Deutschen Meisterschaft, teilgenommen haben. Und auch, wie groß das Feld der Konkurrenz aus den anderen Bundesländern sein wird, ist noch offen. Bisher stehen laut Katrin Beiersdorfer lediglich vier oder fünf Mannschaften fest. Wie auch immer die Bernburger Wasserretter abschneiden werden: Auf jeden Fall aber werden sie wertvolle Erfahrungen sammeln können. (mz/sus)