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Nach Vandalismus Wachgasse in Bernburg: Multimedia-Bildschirm der Radstation wurde nach Vandalismus repariert

Von Wolfram Schlaikier 04.07.2018, 13:56
Regina Röhler (links) und Isolde Kruppe aus Pößneck sind von den Angeboten an der Bernburger Radstation angetan.
Regina Röhler (links) und Isolde Kruppe aus Pößneck sind von den Angeboten an der Bernburger Radstation angetan. Engelbert Pülicher

Bernburg - Der Bildschirm des Rastplatzes für Fahrradtouristen an der Wachgasse ist rund acht Wochen nach mutwilliger Zerstörung ersetzt worden.

„Wurde nur das Display beschädigt, soll es rund 4.000 Euro kosten. Sollte auch der Computer etwas abbekommen haben, dürfte der Schaden bei rund 10.000 Euro liegen“, sagte Jens Meißner, zuständig für Stadtmarketing.

Wer den Schaden bezahlt, sei noch nicht klar: Entweder das Bundesverkehrsministerium, das die Station finanziert hat - oder die Versicherung der Stadt Bernburg, die die laufenden Kosten trägt.

Radweg Deutsche Einheit: Polizei hat keine Hinweise bekommen

Wer den Bildschirm zerstört hat, ist unklar. „Wir haben um Hinweise gebeten, jedoch nichts bekommen“, sagte Polizeisprecher Marco Kopitz.

Das Handicap des Rastplatzes mit Ladesteckdosen für E-Bike-Akkus, Gepäckfächern, Wlan und Multimedia-Tourenplaner ist ein ganz anderes: Er wird kaum genutzt.

„Ich komme dort zweimal am Tag vorbei und muss leider sagen, ich habe noch nie, also wirklich noch nie gesehen, dass sich dort Radler befunden haben... Über 200.000 Euro, nur damit man einen Akku laden kann oder ein bisschen googeln, ist wirklich nur als Witz zu bezeichnen“, kommentierte ein Leser einen MDR-Bericht über den Vandalismus.

Radweg Deutsche Einheit: Geld lieber für Radwege

Dass die „Radstätte“ genannte Anlage 215.000 Euro kosten durfte, hat auch politische Gründe: Der Rastplatz liegt am 1.089 Kilometer langen „Radweg Deutsche Einheit“, der von Bonn nach Berlin führt, 269 Kilometer davon durch Sachsen-Anhalt.

„Von dem Geld hätte man Radwege bauen können, aber letztlich muss die Stadt dankbar sein, dass der Bund die Station finanziert hat“, sagt Uwe Schlegel vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC).

Er schlägt vor, dass Hotels, Pensionen und Fahrradhändler an der Station werben, „dann steigt vielleicht das Interesse an der Anlage.“

LTE-Router ersetzt fehlenden Festnetzanschluss

Die Anlage hat noch ein Handicap, das im Alltag nicht auffällt: Der für das offene Wlan nötige Festnetzanschluss fehlt auch drei Monate nach der Eröffnung. Stattdessen wurde ein LTE-Router installiert, der den Internetzugang per Mobilfunknetz ermöglicht.

„Das hat etwas zu tun mit dem Wechsel von ISDN auf IP-Technik in den Vermittlungsstellen. Deshalb haben wir die Behelfslösung via LTE bereitgestellt“, sagte Marco Langhof, Chef der von der Stadt Bernburg beauftragten Firma Teleport in Magdeburg. Langhof rechnet damit, dass die Anlage innerhalb der nächsten Wochen an das Telefon-Festnetz angeschlossen wird. (mz)