1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Wer tut so etwas?: Vor dem Nienburger Tor in Bernburg: Giebelwand wird immer wieder beschmiert

Wer tut so etwas? Vor dem Nienburger Tor in Bernburg: Giebelwand wird immer wieder beschmiert

Von Andreas Braun 16.07.2018, 12:56
Nur wenige Tage nach der Fertigstellung des Wandbildes am Giebel des Hauses Vor dem Nienburger Tor 35 gab es wieder Schmierereien.
Nur wenige Tage nach der Fertigstellung des Wandbildes am Giebel des Hauses Vor dem Nienburger Tor 35 gab es wieder Schmierereien. Pülicher

Bernburg - „Wir haben gedacht, wenn wir die Giebelwand mit einem Bild versehen, hört das auf. Aber das war nicht so.“ Peter Arlt, Geschäftsführender Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Bernburg, ist ein wenig ratlos. Denn immer wieder ist der Giebel des Wohnblocks Vor dem Nienburger Tor 35 Ziel von Schmierereien.

Schmierereien begannen im August 2015

Angefangen hatte es im August 2015. In den Monaten danach konnte man regelrecht darauf warten, dass der Giebel bekrakelt war. Mehr als Schmierereien seien es nicht, sagt Arlt.

Im Juni war das Wandbild fertig. Nur drei Tage später - über das Wochenende - war es wieder beschmiert. Die Idee, die hinter der Malerei auf der Hauswand steckt, ist, dass es in der Graffitiszene die Sprayer nicht auf Flächen sprühen, auf der sich andere schon verewigt haben.

Schmierer sind selbst keine Sprayer

Doch dass das Konzept nicht aufging, so Arlt, zeige, dass es Leute sind, die eben keine Sprayer sind. Das tun sie auf einer der Schmierereien auch kund „Bernburger Schmierfinken“ prangt da neben der Krakelei. Mehr als Schmierfinken könne man die Verursacher der Verunstaltungen auch nicht bezeichnen, so Arlt.

Es sind wahrlich keine Kunstwerke. Auch der Schriftzug „1. FCM!“ ist zu lesen. Doch dass es Fans des Magdeburger Fußballvereins und jetzigen Zweitligisten sind, dürfte wohl die ehrlichen Fans eher erzürnen, denn mit den Krakeleien tun sie dem Verein keinen Gefallen.

Krakeleien von angeblichen Fußballfans

Das sieht auch Arlt so. „Es entsteht dadurch für uns und die Versicherungen ein hoher Schaden. Für das Image des Fußballclubs ist es ebenfalls nicht gut.“ Arlt hat jedes Mal Anzeige erstattetet bei der Polizei. In Geld lässt sich der Schaden freilich beziffern. Knapp 4.400 Euro mussten für die Säuberungen der Fläche gelöhnt werden.

Dabei zahlt die Versicherung keinen Cent mehr. Denn das Bild wird als Kunstwerk eingestuft. Die Versicherung zahlt nur für Schäden an der blanken Hauswand. Das Bild an sich kostete rund 4.100 Euro. Es ist von Ronny Claus aus Bitterfeld-Wolfen, der sich schon auf Stromhäuschen der Stadtwerke verewigte.

Die letzte Schmiererei hat Claus wieder beseitigt. Arlt hofft nun, dass das so bleibt wie es ist. Er weiß, dass der Giebel von Anwohnern nicht direkt eingesehen werden kann. Doch bittet er um erhöhte Aufmerksamkeit und die Benachrichtigung der Polizei, wenn etwas verdächtig erscheint. (mz)

Im August 2015 gab es die ersten Schmierereien an der Giebelwand des Wohnblocks vor dem Nienburger Tor 35.
Im August 2015 gab es die ersten Schmierereien an der Giebelwand des Wohnblocks vor dem Nienburger Tor 35.
Archiv/privat