Impfungen im Raum Nienburg Viele Telefonate nach Einstieg der Hausärzte
Viele Senioren, die einen Termin für die Impfstation hatten, sagten ihre Termine wieder ab, weil sie bereits beim Hausarzt geimpft wurden.
Nienburg - Kurt Kämmer hat lange auf seinen Termin gewartet. Am Montag war er einer der ersten, die in Nienburg ihre Erstimpfung gegen Corona bekommen haben. Er zählt zu der ersten Gruppe, die berechtigt ist, sich impfen zu lassen. Das sind die über 80-Jährigen.
„Wir haben oft versucht, über den Landkreis im Impfzentrum einen Termin zu bekommen, leider ohne Erfolg“, sagt Sigrid Kämmer, die ihren Mann begleitet. Sie hilft ihm bei den Formularen, die er noch nicht selbst ausgefüllt hat.
Sigrid Kämmer zählt zur zweiten Gruppe, die impfberechtigt ist. Sie sei bereits angeschrieben worden und hofft nun, bald an der Reihe zu sein. Informiert habe man sich in der Zeitung. Dass man sich impfen lassen wolle, stand recht schnell fest.
„Reaktionen sind eigentlich ein gutes Zeichen, der Körper spricht auf die Impfung an“
Ärztin Fanny Balkaner
Das machen die meisten so, sagt Fanny Balkaner. Die Ärztin aus Magdeburg ist an zwei der drei Tage für die ersten Impfungen in der Impfstation Nienburg vor Ort. „Wer herkommt, will geimpft werden und hat sich informiert. Doch es bleiben Fragen, die ich dann beantworte. Meist geht es um Nebenwirkungen, die sie im Gespräch noch einmal erläutert haben möchten“, sagt sie.
Leichte Schmerzen an der Einstichstelle, eine wenig Fieber und leichte Symptome wie bei einer Erkältung treten auf. „Solche Reaktionen sind eigentlich ein gutes Zeichen. Der Körper spricht auf die Impfung an“, sagt Fanny Balkaner. Das Aufklärungsgespräch vor der Impfung mit einem Arzt ist zwingend vorgeschrieben. Die Impfung selbst kann mit geschultem Personal erfolgen. Dafür stehen in Nienburg zwei Teams zur Verfügung.
Insgesamt waren von der Stadt 90 Personen an dem ersten Tag eingeladen worden. 325 hatten zunächst insgesamt bekundet, dass sie an einem der drei Tage einen Termin wollten. Doch die Lage änderte sich, als die Hausärzte anfingen zu impfen. So kamen viele, die einen Termin für die Impfstation hatten, schon vorher beim Hausarzt dran. Sie sagten die Termine dann ab.
Das sei eine erfreuliche Tendenz, so Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke, doch bedeutete es viel Arbeit. Etwa 50 Leute hatten abgesagt. „So war es auch ausgemacht worden, dass jeder, der früher einen Termin bekommt, sich meldet, damit andere eine Chance bekommen“, so die Bürgermeisterin. So musste viel telefoniert werden.
„Wir impfen nun schon in der zweiten Gruppe“, so Susan Falke, die mit einem Team, das von 9 bis 17 Uhr registrierte und dokumentierte, in die Sporthalle kam. Unterstützt wurde sie von Jasmin Kaiser, Luisa Windirsch und Paul Engel. Der Termin für die zweite Impfung ist in sechs Wochen. (mz/ab)