1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Herbstlaub: Viel Arbeit für Betriebshof der Stadt Bernburg: Laub von hunderten Bäumen wird abtransportiert

Herbstlaub Viel Arbeit für Betriebshof der Stadt Bernburg: Laub von hunderten Bäumen wird abtransportiert

Von Felix Filke 15.11.2018, 12:43
Mit einem mächtigen Rüssel saugt Michael Knechtel das Laub im Krumbholz an der Röße in Bernburg ein, um es später zur Kompostierfläche zu bringen.
Mit einem mächtigen Rüssel saugt Michael Knechtel das Laub im Krumbholz an der Röße in Bernburg ein, um es später zur Kompostierfläche zu bringen. Engelbert Pülicher

Bernburg - Was man bei Laubarbeiten überhaupt nicht gebrauchen kann, ist Regen. Die Blätter werden dann schwer und kleben aneinander fest, sie lassen sich kaum zusammenblasen und verstopfen die Geräte. Aber natürlich regnet es an diesem trüben Dienstagvormittag. Dirk Matthias steht trotzdem auf der Wiese an der Röße, eine Harke in der Hand und Ohrenschützer auf dem Kopf.

Dirk Matthias arbeitet seit 43 Jahren beim Betriebshof

Wie viele Kubikmeter Laub der 57-Jährige in seinem Berufsleben schon zusammengeharkt und aufgelesen hat, kann niemand sagen. Es müssen unzählige sein, denn Matthias ist seit 43 Jahren beim Bernburger Betriebshof beschäftigt – und ist damit dort der dienstälteste Mitarbeiter.

„Man ist immer draußen an der frischen Luft, das ist doch der beste Job“, sagt er. Neben ihm steht Kollege Michael Knechtel, der mit einem mächtigen Rüssel wie mit einem Staubsauger die zu einem langen Haufen zusammengetragenen Blätter auf die Ladefläche eines Transporters wirft.

Laubfall begann wegen der Trockenheit viel früher

Weil das Laub so nass ist, muss Dirk Matthias ab und zu mit seiner Harke das Laub vor die Öffnung schieben. In diesem Jahr mussten die Mitarbeiter des Betriebshofs wegen der Dürre schon besonders früh ausrücken, um die städtischen Grünflächen von den teilweise geschlossenen Laubschichten zu befreien.

„Normalerweise fängt es im September an, aber diesmal ging es schon im August los“, sagt Tobias Baumgraß, der stellvertretende Leiter des Bernburger Betriebshofs. Und jetzt im November hat er „alle verfügbaren Leute“ für die Laubarbeit abgestellt.

Man dürfe aber nicht vergessen, dass parallel auch die Vorbereitungen für den Winter laufen – Splitbehälter und Schneezäune aufstellen, Fahrzeuge für den Winterdienst vorbereiten, Weihnachtsbeleuchtungen anbringen.

Parallel werden Splitbehälter und Schneezäune aufgestellt

„Der Herbst ist die Jahreszeit mit der größten Arbeitsbelastung“ sagt Baumgraß. Der Betriebshof ist für etwa 250 Hektar Grünflächen im gesamten Stadtgebiet verantwortlich – allerdings verteilt auf mehrere Hundert Einzelflächen.

Im Sommer müssen sie gemäht und im Herbst vom Laub befreit werden. „Besonders auf der Alten Bibel und an der Hegestraße stehen besonders viele Bäume“, sagt Baumgraß. Häufigster Stadtbaum sei übrigens die Linde, aber auch Ahorne, Kastanien und Eschen stehen an vielen Stellen.

Das eingesammelte Laub kommt auf die Kompostierfläche im Dröbeler Gewerbegebiet, auf der schon jetzt riesige Blätterhaufen liegen. „Das alles wird zerkleinert und mit Erde vermischt und kann dann als Dünger für die Blumenbeete in der Stadt verwendet werden“, sagt Baumgraß.

Apropos Blumen: Betriebshof-Urgestein Dirk Matthias fällt nur eine Tätigkeit ein, die er trotz der frischen Luft nicht ganz so gerne macht wie all die anderen: das Bepflanzen der Beete im Sommer. „Da muss man sich ständig bücken.“ (mz)

Kerstin Görnert (links) und Claudia Baier vom Betriebshof blasen im Park an der Annenkreuzung das Laub zu Haufen zusammen.
Kerstin Görnert (links) und Claudia Baier vom Betriebshof blasen im Park an der Annenkreuzung das Laub zu Haufen zusammen.
Pülicher