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Natur Unmut über Unkraut - darum „verwuchert“ Bernburg

In Bernburg wächst der Ärger über zugewachsene Wege und von Pflanzen verdeckte Verkehrszeichen. Was die Stadt Bernburg dagegen unternehmen kann.

Von Katharina Thormann 20.06.2024, 17:58
Beim Bürgergespräch mit Bernburgs Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke, 2. v.l.) und ihren Dezernenten, unter anderem Holger Dittrich (l.) beschwerte sich Gisela Machajewski (r.) über die zugewucherten Bereiche entlang der Saale.
Beim Bürgergespräch mit Bernburgs Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke, 2. v.l.) und ihren Dezernenten, unter anderem Holger Dittrich (l.) beschwerte sich Gisela Machajewski (r.) über die zugewucherten Bereiche entlang der Saale. (Foto: Engelbert Pülicher)

Bernburg/MZ. - Einen Blick zum Schloss vom Park im Rosenhag vom gegenüber liegenden Saaleufer aus genießen? „Das ist kaum noch möglich, denn alles ist dort zugewuchert“, ärgert sich Gisela Machajewski und machte ihrem Unmut beim jüngsten Bürgergespräch mit Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke) und ihren Dezernenten Paul Koller und Holger Dittrich in dieser Woche auf dem Karlsplatz in Bernburg Luft.

Es ist nicht der einzige Schandfleck, den sie zu bemängeln hatte. Auch der zum Teil schon zugewachsene Uferweg unterhalb der Fußgängerbrücke an der Saale entlang ist ihr ein Dorn im Auge. Sogar die Essigbäume würden an dieser Stelle bereits aus dem Mauerwerk wachsen. „Dort spazieren auch Touristen entlang. Das gibt kein gutes Bild auf die Stadt ab“, sagt sie und steht mit ihrem Problem vom überhand nehmenden Unkraut in der Stadt nicht allein da.

Der Uferweg unterhalb der Fußgängerbrücke in Bernburg ist schon stark zugewachsen.
Der Uferweg unterhalb der Fußgängerbrücke in Bernburg ist schon stark zugewachsen.
Engelbert Pülicher

Auch Stefan Ruland, der für die CDU im Landtag sitzt, kritisierte den schlechten Zustand vor allem an den Straßen und nannte als Beispiel die Ecke Ilberstedter Straße/Kanzlerstraße. Dort stünden die Disteln mannshoch, sodass man nicht einmal die Beschriftung der Verkehrsschilder erkennen könne. Dringend müsste dort etwas getan werden, findet er.

Doch ganz so einfach sei es nicht, die Problemstellen in der Stadt umgehend zu beheben. Das hat laut Holger Dittrich, Bernburgs Ordnungsdezernent, der auch für das Grünflächenamt verantwortlich ist, gleich mehrere Gründe: „Die Erwartungshaltung ist einfach nicht erfüllbar, vor allem, weil die wenigen Mitarbeiter nicht zu jeder Zeit überall sein können. Sie arbeiten jetzt schon am Limit und erledigen, was geht“. Noch dazu käme der Wechsel zwischen Sonne und Regen, sodass die Pflanzen immer wieder schnell nachwachsen. Dementsprechend müsse das Grünflächenamt auch eine Priorisierung etwa mit Blick auf die Verkehrssicherungspflicht vornehmen, welche Flächen als erste freigeschnitten werden müssen.

Die Disteln an der Ecke Kanzlerstraße/Ilberstedter Straße in Bernburg stehen bereits mannshoch.
Die Disteln an der Ecke Kanzlerstraße/Ilberstedter Straße in Bernburg stehen bereits mannshoch.
Engelbert Pülicher

Was den Uferweg entlang der Saale betrifft, ist der Pflanzenwuchs an dieser Stelle sogar durchaus erwünscht. Zumindest in dem Maße, dass man dort noch entlangspazieren kann, so Dittrich. All die Problemstellen wurden unterdessen notiert und es wird nun geprüft, inwieweit das Unkraut schnellstmöglich entfernt werden kann.

Nicht das einzige Problem

Doch Unkraut allein ist bei den Bürgergesprächen nicht das einzige, wenn auch das am meisten diskutierte Thema gewesen. Unter anderem ging es auch um den zunehmenden Lkw-Verkehr auf der Kustrenaer Straße und den nicht mehr barrierefreien Zugang zum Kurhausgarten. Dieser ist am hinteren Ausgang zu den Krumbholzvillen wegen der dortigen Stufe mit Rollstühlen nur noch mit Hilfe zugänglich. Auch dieses Problem will die Stadtverwaltung nun prüfen.