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Tierheim Plömnitz Tierheim Plömnitz: Hinter die Kulissen geschaut

Von Paul spengler 14.09.2014, 19:19
Jenny Heide mit der 13-jährigen Hündin Josi. Das Fundtier steht zur Vermittlung. Es lebt erst kurze Zeit im Tierheim Plömnitz.
Jenny Heide mit der 13-jährigen Hündin Josi. Das Fundtier steht zur Vermittlung. Es lebt erst kurze Zeit im Tierheim Plömnitz. E. Pülicher Lizenz

Plömnitz/MZ - „Es kommen viele Besucher, die mit Stolz ihre Tiere präsentieren, die sie aus unserem Heim haben“, sagte Volker Liebchen. Der Leiter des Plömnitzer Tierheims, das vom Tierschutzverein Bernburg und Umgebung e. V. getragen wird, konnte am Samstag eine ganze Reihe von Gästen begrüßen, die eine emotionale Beziehung mit dem Heim verbindet.

Sandra Gütschow studiert inzwischen Tiermedizin in München. Die junge Frau aus Aschersleben nutzte die Semesterferien, um einen Blick dorthin zu werfen, wo sie früher einmal gearbeitet hat. In den Jahren 2008 bis 2009 hatte sie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in dem Tierheim absolviert, das damals noch in Latdorf angesiedelt war. „Ich wollte mal schauen, ob ich noch einen der Hunde kenne“, meinte die 25-Jährige, die bereits eine Ausbildung zur tiermedizinischen Fachkraft absolviert hat. Später möchte Sandra Gütschow gerne einmal eine tiermedizinsche Praxis eröffnen.

Tierheimleiter Volker Liebchen und Jenny Heide, eine von drei Mitarbeitern des Plömnitzer Tierheims, führten am Samstag Gästegruppen über das Gelände. Dabei war Gelegenheit für gezielte Nachfragen. Derzeit beherbergt das Heim 40 Hunde und 20 Katzen. „Ein Problem sind die freigeborenen Katzen“, erläuterte Liebchen. Für sie sei es eine Qual, in abgeschlossenen Räumen untergebracht zu werden. Auch würden zahlreiche Katzen im Sommer in Gartensparten gefüttert. „Im Winter sollen die Katzen dann in das Tierheim“, erklärte Liebchen.

Zu den Hunderassen, die am häufigsten im Tierheim zu finden sind, gehören Schäferhundmischlinge, aber auch die so genannten Listenhunde, die durch schlechte Behandlung zu gefährlichen Tieren werden können. Die vierjährige Steffi ist beispielsweise ein Mischling, der die Gene eines Staffordshire-Bullterriers in sich trägt. In einem anderen Zwinger lebt die Staffordshire-Mischlingshündin Kira. „Sie ist verschmust, hat aber als einzigen Nachteil, dass sie mit anderen Hunden nicht so gut auskommt“, erklärte Jenny Heide.

Die Dobermann-Hündin Meggi hat schlimme Zeiten hinter sich. Sie wurde von einem Landwirt blutend auf dem Acker gefunden. Ihr Fell war mit Geschwüren übersät, so dass sie an den Tropf musste. Jetzt lebt sie mit einem anderen Dobermann auf einer Fläche. „Die Hundezwinger, die wir hier haben, sind teilweise doppelt bis dreimal so groß wie in Latdorf“, sagte Jenny Heide. Der Umzug nach Plömnitz habe sich auf alle Fälle gelohnt, bestätigte auch Volker Liebchen.