SV Serum Bernburg SV Serum Bernburg: Schwimmhalle ist das zweite Wohnzimmer

Bernburg - Der Schwimmsport in Bernburg wäre ohne ihn nicht denkbar. Er ist eine lebende Institution beim SV Serum, die Halle auf der „Alten Bibel“ seit 1974 sein zweites Zuhause.
Die Rede ist von Trainer und Kampfrichter Hans-Dieter Käferhaus, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte.
„An meinem Ehrentag selbst war ich daheim, habe bis in den späten Abend Telefongespräche angenommen. Am Wochenende stieg die eigentliche Feier im Acamed-Hotel in Neugattersleben mit 30 geladenen Gästen. Es hat alles glänzend geklappt. Ich war mehr als zufrieden und meine Familie auch“, erklärte der Vereinsvorsitzende des SV Serum, der das Amt seit Anfang der 1990er Jahre inne hat.
Das nasse Metier von Anfang an geliebt
Hans-Dieter Käferhaus wuchs in Bernburg auf, besuchte acht Jahre lang die heutige Franz-Mehring-Schule und ist seit 1952 Mitglied beim SV Serum (damals BSG Chemie Bernburg).
„Ich habe das nasse Metier von Anfang an geliebt und bin über meinen Berufsschullehrer endgültig bei dieser Sportart gelandet“, erinnert sich der rüstige Rentner, der trotz seiner Hüftgelenks-Operation immer noch flott unterwegs ist, an den Beginn seiner Laufbahn zurück.
Sportler an nationale und Weltspitze geführt
Der Chemiefacharbeiter bestritt Wettkämpfe auf Bezirksebene, spielte jahrelang auch Wasserball. Er beendete 1961 erfolgreich ein Fernstudium an der Martin-Luther-Universität in Halle und arbeitete von 1962 bis 1992 beim Chemieanlagenbau in Staßfurt.
In seiner Freizeit machte Hans-Dieter Käferhaus den Trainerschein, erwarb die Kampfrichter-Lizenz und führte einige Sportler an die nationale sowie an die Weltspitze.
Ute und Wilfried Meye, Frank Winkler, Tom Hinzdorf, Alexandra Kutz sowie die Gebrüder Andreas und Thomas Wieder wurden in die Leistungszentren nach Magdeburg und Halle delegiert.
„Ute und Wilfried waren die besten Talente, die ich jemals trainieren durfte. Wilfried Meye war Junioren-Europameister über 200 Meter Rücken und stand wie seine Schwester kurz vor einem Start bei den Olympischen Spielen in Moskau. Doch als ein Familienangehöriger Republikflucht begehen wollte, waren ihre sportlichen Laufbahnen zerstört“, erinnert sich Hans-Dieter Käferhaus zurück.
Als Vereinschef ins kalte Wasser geworfen
Nach der Wende musste der Sport-Enthusiast zum zweiten Mal in seinem Leben schwimmen lernen, als er den Posten des Vereinsvorsitzenden des SV Serum übernahm.
„Ich wurde praktisch wie ein Fisch ins kalte Wasser geworfen“, so der Bernburger, der jedoch auch die vor ihm liegenden Klippen elegant umschiffte und den Verein mit seinen Abteilungen Schwimmen und Tischtennis bis zum heutigen Tag am Leben erhielt.
Dafür opferte er einen großen Teil seiner Freizeit, wobei ihm seine treue Ehefrau Monika den Rücken stärkte.
Jetzt doch etwas kürzer treten
Auch mit seinen 80 Lenzen steht die lebende Vereinslegende immer noch viermal am Beckenrand der Schwimmhalle an der „Alten Bibel“.
Doch in Zukunft möchte der Pensionär etwas kürzer treten. „Ich werde den Vereinsvorsitz in diesem Jahr abgeben. Das steht fest. Meine Frau hat das Recht darauf, endlich mehr Zeit mit mir zu verbringen“, erklärte Hans-Dieter Käferhaus, der die Weichen für seinen Abgang bereits gestellt hat.
„Ich bin dank des Sports jung geblieben, aber kann und will nicht mehr alles machen. Es wird eine gleitende Übergabe. Mit unseren treuen Hauptsponsoren habe ich bereits gesprochen.“
Verein liegt ihm immer am Herzen
Fest steht aber auch, dass der Coach ohne Schwimmsport nicht leben kann und seinem zweiten Wohnzimmer mindestens dreimal in der Woche einen Besuch abstatten wird.
Der Verein und die Schwimmschüler werden Hans-Dieter Käferhaus immer am Herzen liegen. (mz)