Supertalent auf RTL Supertalent auf RTL: Trebitzer öffnet 27 Bierflaschen in 60 Sekunden

bernburg/Trebitz/MZ - Das Finale der RTL-Show „Das Supertalent“ wird am heutigen Samstagabend Millionen Menschen vor den Fernsehbildschirmen in ihren Bann ziehen. Wer macht diesmal das Rennen? Erneut ein junger Mann, dessen Hund tolle Kunststücke kann? Die atemberaubende Akrobatik von „La Vision“? Oder doch eines der fünf Gesangstalente?
Einer, der vor der prominenten Jury seine Kunst vorführen durfte und mit seinem neuen Guinness-Rekord nur knapp den Einzug in eines der beiden live übertragenden Halbfinals verpasste, ist Ahmed Tafzi. Der 48-Jährige aus dem Könneraner Ortsteil Trebitz ist mit seinen spektakulären Auftritten in Bernburg bestens bekannt. Nachdem er ein Vorcasting in Leipzig erfolgreich überstand, zu das der Fernsehsender ihn eingeladen hatte, trat der gebürtige Algerier im Staatstheater Wiesbaden vor Pop-Titan Bohlen und Co. auf die Bühne - mit einer Vorführung, die schon beim Hinsehen Kopfschmerzen bereitet: Tafzi hielt Bierflaschen an eine Tischkante und schlug mit seiner Stirn die Kronkorken von den Hälsen, ohne dass die Flaschen dabei zerbrachen. Er schaffte dies 27 Mal in einer Minute und übertraf damit seinen eigenen Rekord von 24 Bierflaschen, den er zwei Jahre zuvor in Hamburg aufgestellt hatte.
Model Lena Gercke war nicht überzeugt
„Als ich meine Vorführung ankündigte, ging ein Raunen durch das Publikum. Die Zuschauer und die Jury haben laut mitgezählt“, erinnert sich der 48-Jährige an den Auftritt, den er spektakulär beendete: Tafzi verbog ein 1,80 Meter langes Moniereisen, das er gegen seinen Kehlkopf drückte. „Bruce Darnell wollte da gar nicht hinsehen. Er kam aber anschließend mit Dieter Bohlen zu mir auf die Bühne. Beide beglückwünschten mich zu meinem Rekord.“ Von den zwei Jurymitgliedern erhielt der Trebitzer jeweils ein Ja. Model Lena Gercke hingegen gefiel die Show mit dem Moniereisen nicht.
Von ihr gab es ein Nein, ebenso von Modepapst Guido Maria Kretschmer, der meinte, dass sein Auftritt besser zu „Wetten dass...?“ passe. Und der nur Ja gesagt hätte, „wenn ich Frauen-Handtaschen mit dem Mund geöffnet hatte“, erzählt Tafzi. Nach dem 2:2-Patt der Jury-Stimmen entschied sich das Publikum schließlich gegen sein Weiterkommen, weil ihnen der Moniereisen-Auftritt nicht ganz geheuer war. Rückblickend schätzt der Trebitzer ein, dass er sich diese Ergänzung seiner Show wohl besser hätte sparen sollen.
Im nächsten Jahr will Tafzi erneut sein Glück beim „Supertalent“ versuchen. Mit welcher Show, das weiß er noch nicht. Dafür hat er fürs nächste Rosenfest in Bernburg wieder einen Rekord ins Auge gefasst. Dann will er mit dem Kopf in einer Minute so viele rohe Eier wie möglich zerschlagen. Die bisherige Bestmarke eines US-Amerikaners steht bei 142.
Nachahmung wird abgeraten
43 Wassermelonen in 60 Sekunden
Bislang hat Tafzi drei Einträge im Guinness-Buch zu verzeichnen. Beim Stadtfest 2011 zerschlug er 43 Wassermelonen in 60 Sekunden mit seiner Stirn, ein Jahr zuvor hatte er in 21 Sekunden 99 Gasbetonsteine auf gleiche Weise zertrümmert. Seinen neuen Bierflaschen-Rekord muss er jetzt noch beim Guinness-Komitee in London anmelden. Dass seine Shows nicht ganz ungefährlich sind, beweist eine zehn Zentimeter lange Narbe, die sich über seine Stirn zieht - verursacht von zerdepperten, scharfkantigen Porzellantellern. Von einer Nachahmung kann deshalb nur dringend abgeraten werden.
Auch fernab seiner „Kopf-Kunst“ ist Tafzi ein „Hansdampf in allen Gassen“. Vor 23 Jahren war er aus Algerien nach Deutschland gekommen, um seine Carmen zu heiraten, die er 1987 im Ungarn-Urlaub kennen gelernt hatte. In Bernburg hat sich der zweifache Familienvater eine Existenz mit Werbedruck- und Security-Firmen aufgebaut, betreibt auch eine Schule für Selbstverteidigung. Als Dozent ist er europaweit unterwegs, bildet beispielsweise die italienische Polizei in Selbstverteidigung aus. Und als Leibwächter traf er schon mit allerhand Prominenz zusammen - zuletzt mit US-Schauspieler George Clooney, dem er vier Wochen lang während der Dreharbeiten im Harz zum Film „The Monuments Men“ zur Seite stand.