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Studiengruppenaustausch Studiengruppenaustausch: Rotary Bernburg schickt Gruppe nach Indien

Von heiko wigrim 15.01.2013, 18:23

ilberstedt/MZ. - Diese einmalige Chance wollte sich Dirk Ribbe nicht entgehen lassen. "Indien ist ein Land mit unheimlich vielen vor allem kulturellen Reizen." Indien habe inzwischen mehr als eine Milliarde Einwohner und sei flächenmäßig ungefähr so groß wie Europa. Zudem sei Indien eine aufstrebende Nation, die in den nächsten Jahren sogar China überholen könne, so Ribbe. "Das alles vor Ort miterleben zu können, das reizt mich unheimlich." Die Reise nach Indien wird der 33-jährige Ribbe mit vier anderen Teilnehmern des Studiengruppenaustauschs der Rotary Foundation unternehmen.

"Das Angebot des Rotary-Clubs, auf eine solche Studienreise zu gehen, kam für mich sehr überraschend", gestand Ribbe. "Ich habe zuvor von solch einer Möglichkeit überhaupt nichts gewusst." Zwar kannte er den Rotary Club als eine Institution, die sich gemeinnützig betätigt. Der Studiengruppenaustausch, an dem Berufstätige teilnehmen, sei ihm aber neu gewesen. "Ich habe genau einen Tag lang überlegt, dann habe ich zugesagt." Den Tag habe er benötigt, sich mit seiner Frau abzustimmen, die Familie hat zwei kleine Kinder. "Auch meine Frau sieht die Reise als einmalige Chance."

Unterstützung bekommt Ribbe von seinem Arbeitgeber, der Volksbank Börde-Bernburg. "Herr Ribbe muss nicht Urlaub nehmen, sondern wir stellen ihn für die vier Wochen frei", erklärte Guido Raulin, Vorstand der Volksbank und Rotarier. Für die Bank und für Ribbe sei die Freistellung ein Win-Win-Situation, meinte Raulin. "Zwar fehlt er der Bank für diese Zeit, aber er sammelt dort Erfahrungen und kann sich in einem Markt umsehen, der nach Worten der Bundesregierung einmal eine wirtschaftliche Gefahr für Europa darstellen könne."

"Was mich sehr interessiert, ist die landwirtschaftliche Schiene", sagte Dirk Ribbe. Über die Volksbank, dort ist er als stellvertretender Bereichsleiter der Kreditabteilung beschäftigt, sei er eng mit der Landwirtschaft verbunden. "Indien ist größter Milch-Exporteur und -produzent der Welt", so Ribbe. Er wolle sich gern vor Ort Milchproduktionsunternehmen und die Produktionsbedingungen anschauen. "Ich möchte auch gern eine Bank sehen und lokale Marktplätze." Die Zusammensetzung der Studiengruppe sei beruflich breit gestreut - so dass man in Indien gern Produktionsbetriebe, ein Krankenhaus, ein pharmazeutisches Unternehmen und eine Tischlerei besuchen wolle. Dies habe man den indischen Partnern bereits mitgeteilt.

Die Gruppe landet zunächst in Amritsar im Bundesstaat Punjab. Dann geht es auf eine lange Reise durchs Kaschmir-Gebiet zu einzelnen Rotary-Clubs vor Ort. "Wir haben zirka zwölf Gastgeber-Clubs", sagte Ribbe. Dort wohnen die Reiseteilnehmer privat bei indischen Rotariern. "Da habe ich die einmalige Chance, das Familienleben in Indien so zu erleben, wie es wirklich ist." In Treffen mit den einzelnen indischen Gastgeberklubs stellen die Deutschen sich selbst und die Arbeit der Rotary Clubs ihrer Heimatstädte vor. Da sie selbst - bis auf den Gruppenleiter - nicht Mitglied des Rotary Clubs sind, haben die heimischen Clubs sie bei der Zusammenstellung der Dokumentation unterstützt.

Mit seinen Englischkenntnissen glaubt Ribbe, gut zurecht zu kommen. Neben dem Schulenglisch als Grundlage "bilde ich mich schon die ganze Zeit weiter. Dort in Indien will ich die Kenntnisse weiter vertiefen."

Über seine Erlebnisse in Indien wird Dirk Ribbe in einem Blog des Rotary Clubs an jedem Tag berichten.