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Nach erster #krautschau Studenten der Hochschule Anhalt weisen auf Artenvielfalt in Bernburg hin: #krautschau-Trend stammt aus Frankrreich

Von Katharina Thormann 08.08.2020, 14:56
Die Naturschutz-Studentinnen Linda Siegl (links) und Charlotte Wiesener beschriften Pflanzen nahe der Schleuse.
Die Naturschutz-Studentinnen Linda Siegl (links) und Charlotte Wiesener beschriften Pflanzen nahe der Schleuse. Wurzelwerk

Bernburg - Wer sind Bernburgs Pflanzenexperten, die in der vergangenen Woche mit ihrer Kreideaktion für Aufsehen gesorgt haben? Diese Frage haben sich so einige Spaziergänger beim Anblick der bunt beschrifteten Pflanzen im Stadtpark, auf dem Karlsplatz und entlang der Saale gestellt. „Das waren wir“, lüftet Julia Corogil vom Wurzelwerk, einer studentischen Gruppe der Hochschule Anhalt in Strenzfeld, das Geheimnis.

Rund 15 Studenten der Fachrichtung Naturschutz und Landschaftsplanung sind am vergangenen Dienstag mit Kreide durch die Innenstadt gezogen. „Die Aktion, Pflanzen zu beschriften, stammt aus Frankreich und Großbritannien und soll auf die Artenvielfalt in der Stadt aufmerksam machen“, erzählt Julia Corogil.

„Die Aktion, Pflanzen zu beschriften, stammt aus Frankreich und Großbritannien“ 

Eine Mitstudentin hatte diesen Trend im Internet unter dem Hashtag „Krautschau“ entdeckt und fand bei den Mitgliedern des Wurzelwerks sofort Begeisterung. „Bisher gab es das nur in Großstädten, in Bernburg hätte man das wahrscheinlich nicht erwartet“, erzählt die 25-jährige Berlinerin, die sich über die positiven Reaktionen der Passanten besonders freute.

Immerhin bekamen die auch gleich eine Nachhilfestunde in Botanik. Zum Beispiel wie eine wilde Möhre oder der Kompasslattich aussieht. „Die meisten Pflanzen konnten wir ohne Nachschlagen im Buch bestimmen“, sagt Corogil. Wo sich die Studenten unsicher waren, wurde das Handy gezückt, ein Foto gemacht und die App „Flora Incognita“ spuckte den richtigen Namen aus.

Die Artenvielfalt in Bernburg hat die Studenten überrrascht

Dass sie am Ende so viele verschiedene Gewächse auf ihrem Weg durch Bernburg entdeckten, hätten selbst die Naturschützer nicht geahnt. „Besonders oft fanden wir zum Beispiel Rucola und Disteln. Ganz toll fand ich das Mauer-Zimbelkraut am Schloss“, erzählt Corogil.

Allerdings ist von den Kreideschriften inzwischen nichts mehr übrig. Schuld ist der Regen am vergangenen Wochenende. Er hatte so gut wie alle Schriften weggespült. „Wir haben aber im Herbst nochmal eine solche Aktion geplant“, sagt das Wurzelwerk-Mitglied.

Dann, wenn alle ihre Kommilitonen aus den Semesterferien in die Saalestadt zurückgekehrt sind, ziehen sie wieder mit Kreide und Smartphone los. Gern können sich auch andere Hobbybotaniker daran beteiligen oder schon in der Zwischenzeit auf Krautschau in Bernburg gehen.

Weitere Infos zur Aktion bei „Das Wurzelwerk“ auf www.facebook.com oder unter dem Hashtag #krautschau bei www.twitter.com (mz)