Jeder vierte Einwohner über 65 Jahre alt Stadtseniorenrat Bernburg hat eine neue Führung gewählt
Senioren wollen gegen Pläne der Kreisverkehrsgesellschaft vorgehen, dass der Stadtbus nicht mehr an der Semmelweisstraße hält.

Bernburg/MZ - Mit einer veränderten Führungsmannschaft geht Bernburgs Stadtseniorenrat in seine neue, vierjährige Amtsperiode. Die 18-köpfige Interessenvertretung der älteren Einwohner war bereits im Herbst vergangenen Jahres vom Stadtrat bestätigt worden, konnte sich pandemiebedingt aber erst in dieser Woche zu einer konstituierenden Sitzung treffen.
Das Gremium war 1993 mit dem Ziel gegründet worden, die Belange von Senioren gegenüber Stadtrat, Verwaltung und Öffentlichkeit zu vertreten sowie ihr Interesse an der Lösung kommunaler Aufgaben im Bereich der Altenpflege zu fördern.
Mit der Vorsitzenden Hannelore Müller, Schriftführerin Dagmar Vogler und Regina Weigelt, Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit, sind drei Leitungsmitglieder ausgeschieden. Sozialdezernent Paul Koller verabschiedete die Frauen mit großen Blumensträußen und Dankesworten für ihr ehrenamtliches Engagement.
Angesichts der Tatsache, dass jeder vierte Einwohner der Stadt älter als 65 Jahre ist, sei der Seniorenrat unverzichtbar, um Beschwerden und Anregungen aus der Bevölkerung entgegenzunehmen und diese in Verwaltung und Politik zu thematisieren. „Nutzen Sie die Gelegenheit zur Teilnahme an den Ausschüssen des Stadtrates, dort ist Ihr Know-how gefragt“, sagte Paul Koller ermunternd in Richtung der Neulinge im Gremium.
Christine Pfeiffer wurde zur Vorsitzenden gewählt, Norbert Novotny bleibt Stellvertreter
Mit Margitta Beutler (65) als Schriftführerin und Jürgen Bojanowski (67) als Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit finden sich zwei von ihnen gleich in Führungsverantwortung wieder. Wie sie wurden auch die neue Vorsitzende Christine Pfeiffer (65) und Norbert Novotny (72), der Stellvertreter bleibt, einstimmig gewählt.
Den Rat komplettieren Johanna Hennicke (Bund der Ruheständler, Rentner und Hinterbliebenen), Juanita Michel (Kanzler von Pfau’sche Stiftung), Angelika Fischer, Antje Hemberger (beide katholische Pfarrgemeinde St. Bonifatius), Waltraut Elter, Wolfgang Große, Gabriele Hoffmann, Bettina Kersten, Walter Lux, Bernd Prellinger, Doris Richter, Hannelore Riedel, Hartmut Michael Schmandeck und Susanne Staake (alle unabhängig).
„Ich bitte um eine direkte und offene Kommunikation“, sagte Christine Pfeiffer nach ihrer Wahl. „Dann kriegen wir die Kuh gemeinsam vom Eis“, so die Stadträtin weiter. „Ich bin seit anderthalb Jahren zu Hause, will mich aber noch aktiv einbringen“, begründete Margitta Beutler, ehemalige Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, ihr ehrenamtliches Engagement.
Wolfgang Große stieß ins selbe Horn. „Ich bin seit einem Jahr Rentner, will aber nicht nur zu Hause sitzen“, sagte der Bernburger, der auch ehrenamtlich in der Schiedskommission arbeitet. Eine der ersten Aufgaben, die sich der Seniorenrat vorgenommen hat, wird der Protest gegen Pläne der Kreisverkehrsgesellschaft sein, dass der Citybus die Haltestelle Semmelweisstraße nicht mehr anfahren soll.