Sparkasse im Salzlandkreis Sparkasse im Salzlandkreis: Konten werden kostenpflichtig

Bernburg - Auf die mehr als 35.000 Kunden der Sparkasse im Salzlandkreis kommen mit dem neuen Jahr Änderungen bei ihrem Girokonto zu.
Die Salzlandsparkasse schloss sich zum 1. Januar 2009 aus den einstigen Sparkassen der Landkreise Schönebeck, Aschersleben-Staßfurt und Bernburg zusammen. Grund war die Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 2007 vollzogen worden war. Die Sparkasse hat 44 Geschäftsstellen, zehn Selbstbedienungs-Standorte, 67 Geldautomaten, 53 Kontoauszugsdrucker, 13 Service-Terminals.
Im Klartext heißt das: Es wird kein Konto mehr im Angebot sein, das es zum Nulltarif gibt. Kunden haben demzufolge die Wahl, die Angebote zu nutzen oder sich eine andere Bank zu suchen. Das Kreditinstitut hat seine „neuen Kontenmodelle“ bereits in Informationsflyern vorgestellt, die betroffenen Kontoinhaber aber nicht individuell schriftlich informiert.
Monatsgebühr für "Aktiv-Konto"
Eine Erfahrung, die auch der Nienburger Mathias Henning mit seiner Freundin gemacht hat. „Wir sind im neuen Jahr zur Sparkasse gegangen und die EC-Karte funktionierte nicht“, beschreibt er gegenüber der MZ. Ein folgendes Gespräch in der Filiale mit einer Bankmitarbeiterin sei nicht sehr gut gelaufen, so der Nienburger weiter. Man habe sich bedrängt gefühlt, als ihnen mitgeteilt worden ist, dass das bisher kostenfreie Online-Konto nicht mehr gültig sei und stattdessen ab 1. Februar für eine Monatsgebühr von 2,50 Euro ein sogenanntes „Aktiv-Konto“ in Anspruch genommen werden könnte.
Der Nienburger ist der Meinung, dass solche Gebührenerhebungen mindestens acht Wochen vorher schriftlich jedem Kunden angekündigt werden müssen. Dann könne jeder überlegen, entweder das Angebot anzunehmen oder sich ein anderes Kreditinstitut zu suchen. „Hier ist eindeutig gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen worden“, glaubt Henning. Er habe den Eindruck, dass die Sparkasse mit dieser Vorgehensweise ihre Kunden überrumpeln wolle, um so eine Welle von Kündigungen zu verhindern.
Keine Kontoumstellung ohne Absprache
Dieser Auffassung widerspricht Stefan König, Referatsleiter Kommunikation bei der Salzlandsparkasse. Da jedem Kunden in einem persönlichen Gespräch die neuen Angebote unterbreitet würden, habe auch jeder die Möglichkeit, sich zu orientieren. Dass das Gespräch zwischen Henning und der Mitarbeiterin nicht wie gewünscht verlaufen sei, räumt er ein. Grundsätzlich sei man aber darauf vorbereitet, sich den Fragen der Kunden zu stellen. „Kein Konto wird umgestellt, ohne vorher mit dem Kunden gesprochen zu haben. Das wird in diesem Jahr Schritt für Schritt getan“, sagt König.
Es hätten mehrere Überlegungen eine Rolle gespielt, warum die Kontogebühren verändert werden. Zum einen sei die Lage auf dem Geldmarkt, also die fortwährenden Niedrigzinsen, ein Grund. Zum anderen wolle man die Leistungen der Sparkasse nicht unter Wert anbieten. „Wir haben einen hohen Service, der die Beratung, die Betreuung am Schalter und das Abheben am Automaten beinhaltet. Wir sind aber auch in Regionen mit Automaten und Dienstleistungen, wo andere Banken nicht sind. Das alles ist mit einem Aufwand verbunden“, erklärt König und sagt weiter: „Wir möchten unseren Kunden ein klares Signal senden, dass Angebote der Sparkasse auch einen Wert haben.“
Gebühren im Überblick
Kunden, die bisher ein kostenloses Online-Konto führen ließen, haben nach der Umstellung pro Monat fünf Abhebungen oder Einzahlungen in bar am Schalter frei. Alle weiteren Dienstleistungen darüber hinaus sind kostenpflichtig. Alternativ könne laut König ein Onlinekonto mit einer monatlichen Grundgebühr von 2,50 Euro gewählt werden. Alle Geldabhebungen am Automaten seien inklusive. Buchungen und das Einrichten und Löschen von Aufträgen kosten aber auch hier extra.
Es sei denn, die Kunden greifen gleich tiefer in die Tasche. Für eine Monatsgrundgebühr von 8,50 Euro bekommen sie den wichtigsten Service dazu. Im teuersten Paket von 15,50 Euro ist ein ganzes Servicepaket geschnürt, Kreditkarten und Versicherungsleistungen sind inklusive. Die Gebühren hält der Sparkassenmann für moderat. Er betont, dass ein Teil der Überschüsse auch für viele gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Davon profitiere die ganze Region. (mz)