„Quietscheenten“ vor „Hamster aus Bründel“ So eng war das Finale der Drachenboote auf der Saale in Bernburg
„So sehen Sieger aus“, jubelte das Team, als sie am Steg anlegten. Einige von ihnen nahmen anschließend gleich noch ein Bad in der Saale.

Bernburg/MZ - Seit 2011 haben sie regelmäßig teilgenommen, doch der große Wurf ist dieser Crew noch nie gelungen. Der zweite Platz im Jahr 2018 war das bisher beste Ergebnis bei der vom Bernburger Ruderclub organisierten Drachenbootregatta. Am Samstag hat es endlich geklappt.
„So sehen Sieger aus“, jubelten die 19 Teammitglieder der „Quietscheenten“, als sie am Steg anlegten. Einige von ihnen nahmen anschließend gleich noch ein Siegerbad in der Saale. Zuvor hatten sich die Gewinner mit den „Hamstern aus Bründel“ ein heißes Finale geliefert. Der dritte Platz ging an die „Kiezpiraten“ gefolgt von den „Himmelfahrtsfreunden“, „Feser und Wittig“ sowie den „Stadtdrachen“.
„Die Quietscheenten haben sich von Rennen zu Rennen gesteigert und im Finale die Sau rausgelassen“, so Moderator Jürgen Kairies. Am Ende kackt die Ente oder quietscht vor Freude. Das Gros der Mannschaft kennt sich durch den Fußball und ist seit vielen Jahren befreundet. Henry Schachner und Jürgen Wölfer waren beispielsweise Leistungsträger beim TV Askania, Enrico Pietzsch und Jörg Höpfner als Trainer im Nachwuchsbereich des Vereins tätig. Auch ein Teil der besseren Hälften saß mit Boot.
„Die Quietscheenten haben sich von Rennen zu Rennen gesteigert und im Finale die Sau rausgelassen.“
Moderator Jürgen Kairies
„Wir sind eine tolle Truppe, die diesmal noch zwei Verstärkungen bekommen hat. Im Vorfeld haben wir uns von den Wasserwanderern das Boot ausgeborgt und dreimal trainiert. Das haben wir in den vergangenen Jahren jedoch auch getan“, erzählt Angela Schachner, nachdem die Kapitänin den Pokal empfangen und gemeinsam mit ihrer Crew mit einem Gläschen Sekt auf den Erfolg angestoßen hatte.
Die meisten Anreise-Kilometer standen auf den Tachometer der „Kiezpiraten“. Sechs Mann kamen aus Hamburg, Thomas Barnebeck sogar aus Frankfurt/Main. „Da der Termin ziemlich kurzfristig zustande kam, mussten wir improvisieren. Ich habe noch einige Leute aus meinem Bernburger Bekanntenkreis aktivieren können. Der Zuspruch war so groß, dass wir plötzlich einen Ersatzmann hatten. Das gab es noch nie“, berichtete Sebastian Hartkopf. Ihm ist es seit 2014 mit seiner Mannschaft noch nie gelungen, diese Regatta zu gewinnen. „Dafür sind wir jedes Jahr der Meister der Herzen.“
Die meisten Anreise-Kilometer standen auf den Tacho der „Kiezpiraten“ aus Hamburg
Die Veranstaltung stieß bei den Bernburgern auf große Resonanz. Der Parkplatz vor dem Einheit-Sportplatz war voll, auf der anderen Uferseite bei „Reimanns“ waren alle Plätze besetzt. „Wir freuen uns über die vielen Zuschauer, die sich sehr diszipliniert an unser ausgearbeitetes Hygienekonzept gehalten haben“, meinte BRC-Vorsitzender Gerhard Hartkopf. Mit seinen Mitstreitern setzte er alles daran, diesen Wettbewerb trotz der komplizierten Bedingungen und der niedrigen Teilnehmerzahl durchzuziehen. „Wäre die Regatta zum zweiten Mal hintereinander ausgefallen, hätte die Gefahr bestanden, dass die Veranstaltung einschläft.“
Der Dank galt auch der Wasserwacht und dem THW, die die Absicherung der Regatta gewährleisteten, sowie den fleißigen Helfern auf dem Gelände des Bootshauses. So stand die Vorsitzende des Fördervereins, Anja Wächter, den ganzen Nachmittag auf dem Bierwagen und bediente die Zuschauer und Teilnehmer. Der Verein musste dabei seine Kräfte bündeln, denn ein Teil der BRC-Mitglieder war an diesem Wochenende auch bei der Ruder-Landesmeisterschaft in Zschornewitz im Einsatz.
Das Siegerteam: Angela Schachner, Henry Schachner, Jürgen Wölfer, Jörg Höpfner, Katrin Höpfner, Annett Angermann-Hädicke, Uwe Felgenträger, Peggy Felgenträger, Heiko Felgenträger, Isabell Felgenträger, Olaf Brockhausen, Jens Kahmann, Dörte Heizmann, Torsten Wunder, Christian Klette, Jürgen Wassermann, Thomas Kirchberg, Torsten Suchomski, Enrico Pietzsch.