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Sirenengeheul setzt Umzug in Gang

Von Susanne Weihmann 11.06.2006, 17:16

Wedlitz/Wispitz/MZ. - So viele waren gekommen, um sich am Umzug zum 100. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Wedlitz / Wispitz zu beteiligen. Dabei blitzte nicht nur der Lack moderner Fahrzeuge in der Sonne. Auch viel alte Technik war von den Wehrleuten auf Hochglanz poliert worden. Ein Hingucker war die von Pferden gezogene Handdruckspritze der Drosaer Feuerwehrleute (Kreis Köthen), die in passender Kleidung die Kutsche durch die Straßen lenkten, an denen sich Schaulustige postiert hatten, sowie ein Wagen aus der Zeit des Nationalsozialismus der Gramsdorfer Feuerwehr, der über den Asphalt ruckelte. Der bunte Zug schlängelte sich zunächst durch die Straßen von Wispitz, vorbei an der Feuerwehr, in die nach der Zusammenlegung der beiden Wehren und der Fertigstellung der neuen Fahrzeughalle 1998 auch die Wedlitzer einzogen. Weiter ging es in Richtung Wedlitz, schließlich wollte sich die Feuerwehr auch hier präsentieren. Gut, wer da nicht zu Fuß gehen musste. "Dann haben wenigstens danach alle Hunger", zog Wehrleiter Uwe Schulze etwas Positives aus dem langen Marsch, den der Tross in der Hitze zurücklegen musste. Ziel war schließlich der Sportplatz, wo das Jubiläum gefeiert wurde.

Mittags konnte sich mit Essen aus der Feldküche und nachmittags mit Kuchen im Festzelt gestärkt werden. Dass die Feier überhaupt stattfinden würde, daran war vor etwa zehn Jahren nicht zu denken. "Anfang der 90er Jahre war die Feuerwehrarbeit am Tiefpunkt", erinnert sich Bürgermeisterin Brigitte Kühnemund an den Personalmangel nach der Wende. Doch mit dem neuen Wehrleiter und seinem Stellvertreter Karsten Westphal und der Zusammenlegung der Wehren Wedlitz und Wispitz, wo sich ohnehin nur eine Kommandostelle befand, ging es aufwärts. Seit zehn Jahren gibt es nun sogar eine Jugendfeuerwehr. Der Nachwuchs zeigte auf dem Sportplatz genauso sein Können wie die Mitglieder der Neugatterslebener Wehr, die, vor vielen staunenden Zuschauern, mit modernster Technik demonstrierten, wie verletzte Personen nach einem Unfall aus einem Auto geschnitten werden. Wem es auf dem Sportplatz zu heiß wurde, konnte sich ein schattiges Plätzchen am Waldstadion suchen. Oder sich beim Zielspritzen mit der Kübelspritze abkühlen.