Schuldneratlas Sachsen-Anhalt Schuldneratlas Sachsen-Anhalt: Nienburg hat im Altkreis die geringste Quote

Bernburg - 21.791 Menschen im Salzlandkreis sind derzeit überschuldet - 195 weniger als noch im vergangenen Jahr.
Das geht aus dem jüngst veröffentlichten Schuldneratlas Sachsen-Anhalt der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Aufgrund des Bevölkerungsrückgangs stieg die Schuldnerquote in der Region jedoch binnen eines Jahres von 12,54 auf 12,62 Prozent leicht an und rangiert damit minimal über dem landesweiten Durchschnitt von 12,59 Prozent.
Das heißt, fast jeder achte Salzländer steckt in der Schuldenfalle. Diese hat nach der Creditreform-Definition zugeschnappt, wenn der Betroffene die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen auch in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und ihm zur Deckung seines Lebensunterhaltes weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Kurzum: Die zu leistenden Gesamtausgaben sind größer als die Einnahmen.
Region steht schlecht da
Im Landesvergleich steht die hiesige Region vergleichsweise schlecht da. Höher ist die Schuldnerquote in keinem anderen Flächenkreis in Sachsen-Anhalt. Nur in Halle (17,13 Prozent), Magdeburg (14,89) und Dessau-Roßlau (12,64) ist die Situation noch dramatischer. Klassenprimus blieb der Landkreis Wittenberg mit 10,23 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 9,92 Prozent.
Auch über die Lage innerhalb des Salzlandkreises gibt der Schuldneratlas anhand einer Einteilung nach Postleitzahlen Auskunft. Schlusslicht mit einer Quote von 15,04 Prozent ist die Kernstadt von Staßfurt, gefolgt von der Stadt Schönebeck (14,35) sowie Aschersleben und Umgebung (14,00). Im Gegensatz dazu ist die Verschuldung im Bereich Plötzky, Ranies, Pretzien (8,16) relativ niedrig, ebenso in Atzendorf, Förderstedt, Hohenerxleben, Löbnitz (8,45).
Im Mittelfeld bewegt sich der Altkreis Bernburg. Hier schneidet die Stadt Nienburg inklusive der meisten Ortsteile (PLZ: 06429) mit 10,75 Prozent am besten ab, gefolgt vom Bernburger Umland mit der Postleitzahl 06408 (10,79) und der Region Alsleben mit Plötzkau, Strenznaundorf, Beesenlaublingen, Belleben und Schackstedt (11,63). Weniger gut sieht es in der Kreisstadt (12,80), in Könnern mit dem östlich gelegenen Ortsteilen sowie Rothenburg (12,93) und im Bereich Güsten, Amesdorf, Rathmannsdorf (13,33) aus. (mz)