Schulamt präsentiert eine Lösung Schulamt präsentiert eine Lösung: Eine Leiterin für zwei Grundschulen zuständig?

Bernburg/Nienburg - Nun ist es amtlich: Zum Beginn des neuen Schuljahres in knapp fünf Wochen wird die Leiterin der Bernburger Franz-Mehring-Grundschule, Dominika Emmermacher, auch die Leitung für die Grundschule in Nienburg übernehmen. Das bestätigte die Pressestelle des Landesschulamtes auf Nachfrage der MZ.
Es sei unter den gegebenen Umständen die beste Lösung gefunden worden, so Pressereferent Michael Schulz. Schließlich sei die Schulleiterstelle in Nienburg dreimal erfolglos ausgeschrieben worden. Eine solche Maßnahme, dass eine Schulleiterin zusätzlich die Leitung einer weiteren Schule mit übernimmt, sei nicht unüblich.
Nachricht hat große Wellen geschlagen
Die Nachricht hat allerdings bereits große Wellen geschlagen und auch in der Bernburger Stadtverwaltung schon für Ärger gesorgt. So hatte der zuständige Sozialdezernent Paul Koller den geplanten Schritt damit verglichen, als müsse Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) ehrenamtlich die Stadt Köthen mit verwalten.
„Das kann nicht funktionieren, dabei fällt etwas hinunter“, warnte Koller, zumal die Mehring-Grundschule eine der größten im ganzen Land sei und damit jetzt schon die organisatorischen Anforderungen an die Leitung groß seien.
Vielleicht auch Ärger bei den Eltern
Ärger könnte die Entscheidung des Landesschulamtes nun auch unter den Eltern verursachen, deren Kinder die Mehring-Grundschule besuchen.
Denn nachdem sich ihre anfängliche Befürchtung nicht bestätigte, dass ihre Schulleiterin gänzlich nach Nienburg abgezogen wird, bleibt offen, inwiefern die Schulleiterin in ihren zusätzlichen Aufgaben unterstützt wird. Eine Entlastung für die Schulleiterin durch die Einstellung eines zusätzlichen Lehrers sei nicht nötig.
„Unter Berücksichtigung der Abordnungsstunden von Frau Emmermacher wird die Grundschule „Franz Mehring“ Bernburg nach jetzigem Stand der Schuljahresvorbereitung über eine auskömmliche Unterrichtsversorgung verfügen“, heißt es aus der Pressestelle. (mz)