Schnucki und Nike ziehen die Schrödersche Erntekrone
SCHACKSTEDT/MZ/WIG. - Traditionell am Schackstedter Erntefest ist auch Familie Schröder dabei. Ihren Handwagen mit Erntekrone zogen die beiden Ziegen Schnucki und Nike - geführt von Siegfried Schröder und Ulrike Martin. "Die Krone wird jedes Jahr erneuert und mit frischen Sträußen geschmückt", berichtet Waltraud Schröder. Vor 14 Tagen waren die Schröders schon mit Wagen, Ziegen und Krone beim Erntefest in Strenzfeld dabei. Begleitet wurde der Wagen von der kleinen Trachtengruppe Schackstedt, die sich extra für den Umzug herausgeputzt hatte. Schnucki und Nike übrigens nutzten nach dem Umzug die Gelegenheit und fraßen von einem nahe stehenden Wagen die daran befestigten Möhren genüsslich ab.
Organisiert wird das Schackstedter Erntefest jedes Jahr vom Gemeinderat. Neben dem Umzug gehört auch jedes Mal der Auftritt des Kirchenchores und eine Ansprache der Pfarrerin zum Programm. Diesmal aber musste Ersatz für die Festrednerin besorgt werden - Pfarrerin Renate Lisok aus Plötzkau sprang für ihre erkrankte Kollegin Dorothea Kipp ein. Pfarrerin Lisok stellte die gegenseitige Hilfe sowie die unterschiedlichen Gaben und Fähigkeiten jedes Menschen, die zum gegenseitigen Nutzen gebraucht werden sollten, in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Und sie wagte einen Versuch: "Ich möchte gern hören, ob die Schackstedter auch singen können", meinte die Pfarrerin. Und sie konnten. Renate Lisok sprach den Text eines Kirchenliedes strophenweise vor und bewegte so die Festbesucher, das Lied gemeinsam mit dem Kirchenchor am Rande der Festwiese zu singen.
Der Kirchenchor übrigens eröffnete herbstgemäß mit "Bunt sind schon die Wälder" sein Festprogramm, es schloss sich das Kirchenlied "Und freut euch der schönen Erde" an. Die 15 Frauen und zwei Männer kommen alle 14 Tage unter der Leitung von Manuela Böhme zum Üben zusammen.
Für Bürgermeister Dieter Wöhlbier ist klar, dass der Schackstedter Erntekranz, wie das Fest offiziell heißt, auch künftig gefeiert wird, wenn der Ort ab 1. Januar 2010 zu Aschersleben gehört. "Wir haben von Aschersleben die vertragliche Zusicherung, dass wir für unsere kulturellen Vorhaben die nötige finanzielle Unterstützung bekommen. Das ist alles geregelt."