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Schloss Plötzkau Schloss Plötzkau: Wohlfühl-Atmosphäre schaffen

Von Detlef Valtink 26.03.2014, 17:28
Michaela Rothe hat die Gastronomie im Schloss Plötzkau übernommen und will am 20. April offiziell den Start vollziehen. Sie hofft dann auf viele Neugierige, die sich bei einer Tasse Kaffee ihre Pläne erklären lassen.
Michaela Rothe hat die Gastronomie im Schloss Plötzkau übernommen und will am 20. April offiziell den Start vollziehen. Sie hofft dann auf viele Neugierige, die sich bei einer Tasse Kaffee ihre Pläne erklären lassen. Engelbert Pülicher Lizenz

Plötzkau/MZ - Eine Atmosphäre schaffen, die dafür angetan ist, zu sagen: „Hier fühle ich mich wohl. Hierher komme ich gerne wieder.“ Das ist für Michaela Rothe, der es am liebsten ist, nur „Ela“ gerufen zu werden, das große Ziel. Und am dem 20. April beginnt das große Vorhaben. Dem Tag, an dem die 49-Jährige offiziell den Gaststättenbetrieb im Schloss Plötzkau aufnimmt und dem Tag, mit dem es gilt, dieses Wohlfühl-Ambiente jeden einzelnen Gast spüren zu lassen.

Anforderungen des Denkmalschutzes

Und dabei sah erst nicht danach aus, dass Michaela Rothe den Sprung von Beesenlaublingen nach Plötzkau wagen würde. Sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Gaststätte aufgibt, um sich im Schloss neu zu engagieren. Erst Ende vorigen Jahres hatte sie erfahren, dass dem bisherigen Pächter gekündigt wurde und die Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, der das Areal gehört, auf der Suche nach einem Nachfolger ist. Der Entschluss stand ziemlich schnell fest, dass die Rothes sich bewerben würden. Mit Beginn dieses Jahres kamen dann die erste „Inspektion“ und reifte die Erkenntnis, dass es sich in Plötzkau nicht nur um den Gaststättenbetrieb handelt. Die Anforderungen des Denkmalschutzes, die Wünsche oder Unabänderlichkeiten der Stiftung - vieles galt es zu beachten, bevor ein erstes Schnitzel die Küche in Richtung Gast verlassen könnte. „Ich musste erst eine Nacht drüber schlafen. Und es folgten noch viele Tage der Grübelei“, verrät die Gastronomin, warum sie sich für ihre Entscheidung viel Zeit ließ. Diese auch brauchte, um das Bauchgefühl „Hier kann man etwas draus machen!“ reifen zu lassen. Anfangs März stand die Entscheidung, in Plötzkau eine neue berufliche Heimat finden zu wollen. Aber nicht ohne auf ihr zweites Standbein zu verzichten. Den Catering-Service, den sie in Beesenlaublingen über die Jahre mühsam aufgebaut hat, wird sie von der Saale-Gemeinde aus weiterhin mit Leben erfüllen.

Jetzt ist sie aber voll fokussiert auf die zahlreiche Umbau- und Verschönerungsarbeiten, die es zu bewältigen gilt. Und wird daran gearbeitet, wie die vielen Ideen, mit den sie schwanger geht, einmal Gestalt annehmen können. „Der Tourismus bietet eine große Chance, die es nutzen gilt“, ist „Ela“ überzeugt. Über ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis will sie die Erlebnisgastronomie, die durch das Schloss natürlich gegeben ist, aufbauen. Ob Mittelalterangebote, Barocknächte oder Schlossspektakel - der Spielraum ist groß, in dem sich die 49-jährige beweisen will. Solche Events, wie aber auch das „Alltagsgeschäft“ sollen funktionieren. Wie auch die Ausgestaltung der Schlosshochzeiten, gesellschaftlicher Anlässe, Jubiläen oder die Bewirtung von Busreisegruppen. Um dafür gewappnet zu sein, wird auch das Personal aufgestockt - in der Küche und im Service. Michaela Rothe will sich damit die Freiräume schaffen, um ganz nah am Gast zu sein.

"Wir sind auf gute Mundpropaganda angewiesen"

„Wir sind auf gute Mundpropaganda angewiesen und das schafft man nur, wenn man die Wünsche der Gäste aus erster Hand erfährt“, ist die Geschäftsfrau überzeugt. Dazu gehöre es aber auch, dass mit den örtlichen Gewerbetreibenden, den Kommunalpolitikern und den Plötzkauern selbst gute Kontakte und eine kontinuierliche Zusammenarbeit entstehe. Alles solle wieder eine Einheit bilden und werden. Und sie denkt auch darüber nach, wie sie in Zusammenarbeit mit dem Schlossverein helfen kann, die Kinderkemenate weiterhin mit Leben zu erfüllen. Nachdem der Verein sich eingestehen musste (die MZ berichtete), dass dies aufgrund personeller Einschränkungen ein schwieriges Unterfangen wird, hofft die Gastronomin, hier einsteigen zu können. „Ich sehr durchaus Möglichkeiten, diese Aufgabe mit zu übernehmen“, erklärt Michaela Rothe. Was wiederum Cord Rose-Borsum überrascht. Der Vorsitzende des Schlossvereines freut sich in erster Linie erst einmal darüber, dass auch wieder die Tagestouristen versorgt werden können. Jene Gäste für die der Verein die Öffnungszeiten von Ausstellung und Turmbesichtigungen vorhält. „Jetzt kann hier nicht nur wieder gefeiert, sondern auch auf einen reichen gastronomischen Erfahrungsschatz zurückgegriffen werden“, setzt der Vereinschef auf ein gutes Miteinander.

Die Schloss-Gastronomie hat ihren Auftakt am Sonntag, 20. April, um 11.30 Uhr. Mittwochs und donnerstags ist dann von 11.30 bis 18 Uhr und freitags von 11.30 bis 20 Uhr geöffnet. Am Sonnabend geht es von 11.30 bis 22 Uhr und am Sonntag von 11.30 bis 20 Uhr. Am Sonntag, 4. Mai, wird zum Brunch und Sonntag, 27. April, zum Kaffeeklatsch eingeladen.

Wer besondere Anlässe im Schloss kulinarisch ausgestalten möchte, erreicht Michaela Rothe unter Telefon 0152/09 76 18 10.