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Salzlandkreis Salzlandkreis: Zickentransport und Dorfsäcke sorgen für Stimmung

Von UTE NICKLISCH 07.03.2011, 17:39

NIENBURG/MZ. - In strahlendem Sonnenschein blitzte das weiße Mercedes-Cabrio besetzt mit hoheitlicher Fracht. Die Rede ist dabei vom bunten Faschingsumzug in Nienburg. So wie das Weiß des edlen Schlittens, so strahlte auch Prinzessin Juliane I. mit ihrem Prinzen Jan I. als sie am Sonntagnachmittag den bunten Tross von feiernden Jecken anführten. Dazu stellte der Motorsportclub Nienburg diese altertümliche Rarität zur Verfügung.

Am Bahnhof startend bewegte sich der Faschingsumzug in Richtung Marktplatz, wobei direkt gegenüber vom Wasserturm der Höhepunkt erreicht wurde. Es schien, als sei die ganze Stadt auf den Beinen. Das herrliche Wetter lockte viele Besucher auf die Straßen, um das Spektakel mitzuerleben. Auch Petra Becker hatte sich hübsch geschmückt und feierte mit. "Das Leben ist sonst schon ernst genug. Beim Fasching gehen die Leute mal aus sich raus. Es macht Spaß, wenn alle lustig sind", freut sich die Nienburgerin. Ebenso sind die beiden Freundinnen Julia Donath und Isabell Schlenstedt aus Könnern und Nienburg ganz auf Fasching eingestellt. Die beiden Mädels standen in bunten Kostümen direkt an der Kreuzung. Dabei war ihnen die gute Laune direkt ins Gesicht geschrieben. "Wir kommen jedes Jahr hierher. Man kann sich toll verkleiden", sagte Isabell Schlenstedt. "Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Das ist einfach toll", fügte Julia Donath hinzu.

Beim Rosensonntagsumzug jedenfalls konnte sich Werner Höppner als Stadthauptmann und Mitorganisator über eine gute Beteiligung freuen. Insgesamt 30 Gruppen nahmen am Umzug teil. Ob aus Könnern, Alsleben, Bernburg oder auch Gerbitz, Poley, Wedlitz oder Pobzig waren die Jecken vertreten. Dabei sind seit einigen Jahren die "Jerwitzer Dorfsäcke" mit unter den Nienburger Jecken. In diesem Jahr waren die Leute aus Gerbitz als Vampierjäger verkleidet. "Wir sind kein Verein, wir tragen das alles selbst", erklärt Bernd Rettig. Schon Wochen vorher bereiteten die "Dorfsäcke" ihr Gefährt dafür vor. Wobei Frank Symalla fix seinen Traktor als Faschingsfahrzeug umfunktionierte. "Es macht einfach Spaß, denn hier sind immer viele Leute", freut sich Rettig. Das wohl kleinste Gefährt des ganzen Umzugs stellte der "Zickentransport" der Familie Gerstner dar. Uwe Gerstner zog dazu einen Bollerwagen mit der Aufschrift "Zickentransport" besetzt mit seiner Tochter hinter sich her. Natürlich durften auch die zahlreichen Gruppen vom Nienburger Carnevalclub (NCC) nicht fehlen. Ob Prinzengarde, Krümelgarde oder Akrobaten - alle tanzten munter durch das Menschenmeer. Auch verschiedene Vereine, wie die Schützengilde, Motorsportclub oder Bikerfreunde reihten sich in den Tross mit ein. Nach einer etwa vier Kilometer langen Strecke marschierte der ganze Pulk im Klubhaus "Maxim-Gorki" ein. Dort fand das bunte Treiben sein Finale. Alle Gäste waren eingeladen, um den Rosensonntag gemeinsam bei Tanz und Programm ausklingen zu lassen. Die Organisatoren des gesamten Nienburger Faschingstreibens waren mit der diesjährigen Session sehr zufrieden. "Wir hatten eine sehr gute Faschingssaison", bilanzierte Stadthauptmann Werner Höppner.