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Salzlandkreis Salzlandkreis: Weniger Brandeinsätze, dafür mehr Hilfeleistungen

Von MARKO JESCHOR 28.03.2011, 16:30

LÖDERBURG/MZ. - Das Einsatzbild der Feuerwehren im Salzlandkreis wird sich in Zukunft verändern. Davon geht Hans-Ulrich Robitzsch aus. Der Kreisbrandmeister sagte bei der Jahresdienstberatung in Löderung mit Blick auf die Einsatz-Zahlen aus 2010, dass die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr noch häufiger zu Katastrophen gerufen werden, aber immer weniger bei Bränden im Einsatz sind.

Schon jetzt besteht die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr im Salzlandkreis vorrangig in Hilfeleistungen. Von 900 Einsätzen sprach Robitzsch in seinem Bericht. Dagegen seien die Kameraden nur noch bei 572 Brandmeldungen ausgerückt. Häufig war die Fahrt zum Einsatzort auch umsonst. Denn der Kreisbrandmeister schätzte im Gespräch mit der MZ die Zahl der Fehlalarm-Meldungen, die in der Statistik extra aufgeführt sind, auf circa 90 Prozent.

Dabei ist die Zahl der Brandeinsätze im Vergleich zu 2009 sogar um 111 gesunken. Grund dafür sei die teilweise hohe Sicherheitsausstattung an Arbeitsstätten, aber auch in zahlreichen Wohngebäuden. Vielfach können einfache Rauchmelder Leben retten, auf der anderen Seite aber auch häufig Fehlalarm auslösen.

Die Zahl der Hilfeleistungen sei dagegen zwar um 54 auf 900 im Vergleich zum Jahr 2009 gesunken. Jedoch erwartet Robitzsch, dass die Zahl in den nächsten Jahren "durch den immer wachsenden Straßenverkehr sowie häufiger auftretende Naturkatastrophen und Unglücksfälle" weiter steigt. Zu Hilfeleistungen der Feuerwehr zählt bereits die Beseitigung einer Ölspur auf der Straße oder von Sturmschäden.

Insbesondere bereitete bisher die Hochwassersituation der Feuerwehr eine Menge Arbeit. Zuletzt halfen die Kameraden sogar im Landkreis Wittenberg aus, wo im vergangenen Herbst die Schwarze Elster über die Ufer getreten war und die Menschen über Wochen in Atem hielt.

Jüngst hatte die freiwillige Feuerwehr das Krisengebiet direkt vor der Haustür. Das Hochwasser im Januar setzte den Bürgern in Bernburg ordentlich zu. So wurden allein am 15. Januar 35 Hilfsleistungen in der Kreiseinsatzstelle registriert. "Im Normalfall kommen wir am Tag auf fünf Einsätze dieser Art", sagte Robitzsch.

In der Kreisstadt wurden 2010 unterdessen die meisten Einsätze im Salzlandkreis registriert. Mit 253 lag die Zahl nicht nur deutlich über der aus dem Jahr 2009. Da wurden 183 gemeldet. Im Vergleich zu Aschersleben (156), Staßfurt (136) und Schönebeck (132) musste die Wehren die meisten Einsätze fahren. Gründe dafür konnte Bernburgs Stadtwehrleiter Gerd Immervoll auf Nachfrage nicht plausibel beantworten. "Eine genaue Analyse der Zahlen liegt mir noch nicht vor. Wir fahren immer dann raus, wenn wir gerufen werden."

Unabhängig von den Zahlen betonte Kreisbrandmeister Robitzsch: "Jeder absolviert seinen Dienst. Nur das ist wichtig."