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Salzlandkreis Salzlandkreis: Vor 20 Jahren die Zelte in Ilberstedt aufgeschlagen

Von ANDREAS BRAUN 10.06.2011, 16:14
Sattler Michael Hartwig beim Zuschneiden einer Plane für ein Zelt. (FOTO: ENGELBERT PÜLICHER)
Sattler Michael Hartwig beim Zuschneiden einer Plane für ein Zelt. (FOTO: ENGELBERT PÜLICHER) CARDO

ILBERSTEDT/MZ. - "Wir haben gute Partner und durch die gute Lage können wir kleineren Firmen, die nahe an Bernburg, aber nicht im großen Gewerbegebiet sein wollen, ein gutes Angebot machen", meint Jänsch.

Frank Busche ist auch stolz. "Es war die richtige Wahl, nach Ilberstedt zu gehen", sagt der Chef der Busche Zeltanlagen GmbH. Fast 20 Jahre ist es her, dass man gen Osten aufbrach. Damals hatten man einen Planenhersteller in Bernburg in der Gröbziger Straße ins Auge gefasst. Doch Verhandlungen, den Betrieb zu übernehmen, scheiterten.

So suchte man und fand in Ilberstedt seinen Platz. Ein Glücksgriff, denn die A 14 kam und die B 6n komplettiert die optimalen Transportwege. Denn die sind wichtig. Die Firma verleiht Zelte, bringt sie vor Ort, baut sie auf und holt sie wieder ab. Zwölf Leute sind fest angestellt, wenn mehr benötigt werden, wird auf 25 aufgestockt. "Drei Mitarbeiter der damaligen Belegschaft des Bernburger Betriebes sind noch heute in Ilberstedt dabei", sagt Busche. Das sei ein Zeichen dafür, dass das Betriebsklima stimme, so der Chef. Der Betrieb hatte auch mal ausgebildet. Doch in Sachsen-Anhalt und angrenzenden Ländern gebe es keine Ausbildungsstätte für Konfektionäre in dieser Branche. Die gebe es nur in Bayern. Das sei ein zu großer Aufwand, sagt Helga Mazureck, die die Fäden in der Hand hat.

Doch wer an Zelte im Sinne vom Campen denkt, liegt falsch. Es geht um Industriezelte, die den Großteil der insgesamt 60 000 Quadratmeter großen Fläche ausmachen. Ein Zelt kann schon mal 40 Meter freitragende Decke haben und insgesamt eine Länge von 100 Metern. Gebraucht werden solche Zelte für Messen oder als Lagerhallen für die Industrie, ebenso als Übergang für eine Kantine, wie sie gerade in Leuna bei der Totalraffinerie steht.

Damit verdient man vorrangig das Geld. Festzelte werden aber auch verliehen. Doch die seien nicht so planbar, sagt Busche. Dabei haben sich die Ansprüche an ein Zelt geändert. War es früher wie ein großes Biwakzelt - mit Stangen und herkömmlichem Zeltstoff, meist bunt, hat es heute damit gar nichts mehr zu tun. Die Dächer sind aus festen Planen, die Wände meist stabil oder mit Glas. "Die Zelte können beheizt sein oder klimatisiert, mit Holzboden ausgelegt werden oder mit Teppichen. Wir sind da sehr flexibel und arbeiten mit festen Ausstattern zusammen", sagt Buche.

Das Unternehmen ist seit 30 Jahren in der Zeltbranche tätig. Gegründet wurde es in Sprockhövel (NRW). Doch die Firmentradition geht in die 30er Jahre zurück, als Gustav Busche in Wuppertal eine Sacknäherei gründete. Doch die Säcke waren später nicht mehr gefragt. So widmete sich die Familie in zweiter Generation der Konfektionierung von Industrieplanen und mit Frank Busche hielt man 1981 Einzug in die Zeltbranche. "Wir sind hier bei den Großen die Kleinsten", umreißt er den Stellenwert.