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Salzlandkreis Salzlandkreis: Ein Schloss für die ewige Liebe

Von SUSANNE WEIHMANN 22.07.2011, 15:43

PLÖTZKAU/MZ. - Initialen in Bäume ritzen - das war gestern. Im Plötzkauer Schloss können Paare jetzt ihre Namen in ein Vorhängeschloss gravieren lassen und den Schlüssel in einen Brunnen werfen. Das Ritual soll die ewige Liebe beschwören, wie einst in Baumrinde geritzte Herzen. Jacqueline und Stefan Weller aus Amesdorf haben vor zwei Wochen auf dem Plötzkauer Schloss geheiratet und ließen ihre Namen und das Hochzeitsdatum in ein solches Vorhängeschloss gravieren. "Die Idee ist toll. Da hat man etwas für immer", sagt Jacqueline Weller.

Die 22-Jährige und der vier Jahre ältere Stefan Weller hatten sich vor knapp drei Jahren bei einer Freundin kennen gelernt. Von ihrer Fotografin hatten sie dann erfahren, dass es seit zwei Jahren möglich ist, auf dem Plötzkauer Schloss zu heiraten. Ein Trauzimmer wurde dafür im Turm des Schlosses eingerichtet. Die Idee mit den Liebesschlössern indes ist neu. "Wir haben das einmal in Frankreich gesehen und haben gedacht, das könnten wir auch in Plötzkau machen", sagt Martina Weimann, Vorstandsmitglied des Plötzkauer Schlossvereins. Auch andernorts zieren derlei Schlösser vor allem Brücken: In Rom am Tiber und in Köln am Rhein. Und auch in Lübeck hingen bis vor kurzem solche Liebesschlösser am Geländer der Obertravebrücke. Doch die Stadtverwaltung zeigte sich wenig romantisch und ließ rund 50 Stück entfernen. Die Begründung: Die Schlösser würden rosten und damit das Brückengeländer beschädigen.

In Plötzkau werden die Schlösser nicht an einem Brückengeländer angebracht, sondern an einer Edelstahlstange. Die beiden Schlüssel werden dann von Braut und Bräutigam in einen 19 Meter tiefen Brunnen geworfen, der erst kürzlich saniert wurde. Der symbolische Akt soll ihr Glück besiegeln. "Die meisten Paare sind von der Idee begeistert", erzählt Weimann.

Acht bis neun Schlösser hängen inzwischen an der Stange und es sollen noch viele weitere hinzu kommen. Weimann würde sich wünschen, dass die Paare ihre eigenen Schlösser mitbringen, "damit es schön bunt wird".

20 Paare haben sich nach Angaben von Martina Weimann im vergangenen Jahr auf dem Plötzkauer Schloss das Ja-Wort gegeben. Auch in diesem Jahr haben sich schon "zwölf oder 13 Paare trauen lassen". Neben einer romantischen Hochzeit in den historischen Mauern und den Liebesschlössern wird den Brautpaaren noch mehr geboten: Wer möchte, kann eine Kremserfahrt mit einem historischen Traktor buchen. Auch den Rundweg hat die Stiftung Dome und Schlösser als Eigentümer des Renaissanceschlosses erst neu gestalten lassen. Der Rundweg würde von den Brautpaaren gern genutzt, um sich vor der alten Burgmauer fotografieren zu lassen, erzählt Weimann. Als Kulisse für das Foto wird auch gern der nahe gelegene Schlosspark, der zum Seniorenheim gehört, genutzt. "Nicht zuletzt ist die Kirche ganz in der Nähe", zählt Weimann einen weiteren Vorteil auf.

Anmeldung bzw. weitere Informationen zur Trauung unter Tel. 0174 / 6 62 74 69