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Saalebrücke in Nienburg muss voll gesperrt werden

Von ANDREAS BRAUN 22.03.2010, 17:30

NIENBURG/MZ. - "An der Saalebrücke werden an beiden Seiten die Übergangskonstruktionen ausgewechselt", sagt Pressereferent Peter Mennicke. Das sei eine komplizierte Angelegenheit bei der 114 Meter langen Bogenbrücke, die die Saale überspannt. "Dazu müssen die alten Bauteile komplett ausgebaut und die Brücke in den angrenzenden Bereichen umgebaut und angepasst werden", so Mennicke weiter.

Des weiteren werden die durch Vandalismus beschädigte Widerlagertür ausgewechselt und kleinere Reparaturen an den Brückengehwegen vorgenommen. Die Kosten betragen rund 240 000 Euro. Die Baumaßnahme soll bis zum 21. Mai dauern. Die Straße müsse dazu voll gesperrt werden, kündigt der Pressereferent an. Für Fußgänger und Radfahrer würden aber Überquerungsmöglichkeiten geschaffen, so dass man mit dem Fahrrad auch von Nienburg zu den Gärten und zurück kann.

Der Autoverkehr wird aber einen großen Umweg hinnehmen müssen. Während der Bauzeit wird er über Calbe beziehungsweise über Bernburg geführt. Eine halbseitige Bauweise ist nicht möglich. Der Beton darf während der Abbindephase keinen Erschütterungen ausgesetzt sein, heißt es aus dem Ministerium. Eine Störung des Verbundes würde unweigerlich Folgeschäden nach sich ziehen.

Bei einer der letzten Stadtratssitzungen in Nienburg kam auch die Frage der Grüngutabfuhr aus den Gärten zur Sprache. Die Grüngutabfuhr muss, sofern keine Zwischenlagerung oder Kompostierung erfolgen kann, über die genannte Umleitung erfolgen, lautet die Auskunft des Ministeriums.

Die Brücke war im August 1999 nach mehreren Monaten Verspätung wieder für den Verkehr freigegeben worden. Der Abriss der alten Brücke, die den Belastungen nicht mehr gewachsen war, hatte im März 1998 mit großem Auflauf von Politik und Einwohnern begonnen.

Die Bedeutung der Brücke ist nicht zu unterschätzen: Über sie führt die Landesstraße 73, die aus Richtung Köthen sowohl für den Pkw- als auch für den Lkw-Verkehr Zubringer zur B 71 / L 50 ist, woran sich auch nach Fertigstellung der A 14 nichts geändert hat. Auch nach dem Bau der B 6n wird sich für den Kurzstreckenverkehr nichts an der Bedeutung ändern, denn die B 6n läuft an Latdorf und Bernburg, und damit ein Stück an Nienburg, vorbei.

Allerdings wird die Zufahrt zur B 6n in den Raum Köthen / Dessau und später zur Autobahn A 9 über diese Brücke führen, so dass sie für die Nienburger unverzichtbar bleiben wird. Aufgrund der Wichtigkeit hatte das Land beim Bau Ende der 1990er Jahre mit über fünf Millionen den größten Brocken an den Kosten von sieben Millionen Mark übernommen.